Ich habe diesen Roman geradezu verschlungen. Der Vergleich des Verlages mit dem „Gesang der Flusskrebse“ sorgte erst für Stirnrunzeln, ist aber berechtigt.
Ein aus dem Feuer gerettetes Notizbuch, ein vermisstes Kind, eine belastende Schuld und eine traumatische Erinnerung sind die Zutaten für eine spannende und ergreifende Geschichte über vier Menschen, die mit ihren Geheimnissen ringen, und deren Wege sich 1927 in dieser pulsierenden Stadt auf unvergessliche Weise kreuzen. Eine Stadt, in der es von berühmten Künstlern und Schriftstellern, welche in dieser Geschichte lediglich eine Nebenrolle spielen, nur so wimmelt.
Eine Familie israelischer Herkunft lebt seit Adams Geburt den „Amerikanischen Traum“. Reich, privilegiert und frei von Bedrohung durch Raketenbeschuss oder terroristische Anschläge gestaltet sich ihr Alltag im Silicon Valley. Die Idylle zerbricht, als ein Schüler bei einer Party verstirbt, bei der auch ihr Sohn anwesend war. Die Polizei beginnt zu ermitteln und je mehr über die Umstände des Todes bekannt werden, desto größer wird das Unbehagen der Mutter. Denn sie erfährt, dass Adam von dem toten Jungen gemobbt und erpresst wurde und ihn gehasst hat.
Russland 1918: Die Revolution ist gewonnen, der Bürgerkrieg in vollem Gange. Ein kleines abgelegenes Dorf versucht sich die Umbrüche und Veränderungen begreifbar zu machen. Einige vertrauen nun Ilja, dessen gläsernes Röhrchen angeblich das Wetter vorhersehen kann, andere Pjotr, der den Fluss befragt. Und so kann auch das Fallen eines Messers tragende Bedeutung bekommen; vor allem, wenn ein Unbekannter in fremder Uniform auftaucht, aber nicht spricht.
Nicht verzagen, Namaiya fragen. Es ist kurz vor Mitternacht, als drei Kleinkriminelle in einem verlassenen Gemischtwarenladen abtauchen. Der frühere Besitzer des Geschäfts, Herr Namaiya, hat zu seiner Zeit jedem, der ihn per Brief um Hilfe bat, Ratschläge gegeben. Obwohl er jedoch schon vor Jahren verstarb, wird auch in jener Nacht ein Brief von einer Dame eingeworfen. Können die Drei ihr helfen? Welche Geheimnisse birgt dieser verlassene Ort? Eine fantastische Geschichte, die zum Nachdenken wie auch zum Träumen anregt.
Die junge Berlinerin Kinga will ihren langjährigen Freund Mahmut heiraten. Das Problem: Kingas Eltern wissen nichts von der Beziehung ihrer Tochter. Im Elternhaushalt gilt die Heilige Dreifaltigkeit von Papst, Wodka und Gulasch. Kingas Eltern sind vor Jahren von der polnischen Provinz Oppeln in eine Berliner Plattensiedlung gezogen. Während sie Jeans und Discounter befürworten, ist ihnen die Nachbarschaft zu den türkischen Migranten
Mick und Gabriel könnten nicht unterschiedlicher sein: der eine ein erfolgreicher Architekt und Familienvater in London, der andere ein ehemaliger Nachtclubbetreiber in Berlin. Dabei haben beide den gleichen Hintergrund: aufgewachsen in der DDR bei jeweils alleinerziehenden Müttern mit senegalesischem Vater, der nie anwesend war. Was sie nicht wissen: Sie haben den gleichen Vater. Ihre so unterschiedlichen Leben erzählt Jackie Thomae in getrennten Erzählsträngen über 3 Jahrzehnte hinweg und wirft fast nebenbei Ambivalenzen um Identität, Herkunft und Biografie auf.
Zwei Frauen treffen sich zufällig auf einer Autofähre von Irland in die Bretagne. Deira ist gerade von ihrem Mann verlassen worden, Grace ist kürzlich Witwe geworden. Die beiden sind sich sympathisch und beschließen, die Reise gemeinsam über Frankreich bis nach Spanien fortzusetzen. Grace hat von ihrem verstorbenen Mann eine Aufgabe bekommen: Sie muss diverse Rätsel lösen, um damit an einen „Schatz“ zu gelangen. Es wird für die Reisenden eine Fahrt, die Verstand und Intuition herausfordert.
Als Jas merkt, dass ihr Lieblingskaninchen Dieuwertje als Festtagsbraten enden soll, bietet sie Gott einen Handel an. Er soll anstatt des Tieres lieber ihren Bruder Matthies zu sich nehmen. Ihr Wunsch erfüllt sich, der Junge bricht im zugefrorenen See ein und ertrinkt. Dieuwertje ist gerettet, denn das Weihnachtsfest fällt aus. Eindringlich und unerbittlich erzählt der Roman vom Leben auf dem Land, von Religion und Verlust. Gelesen und empfohlen von Birgit Weitlaner
In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn.