Liebe Leserinnen und Leser,
Es ist schon so. Der Frühling kommt in Gang.
Die Bäume räkeln sich. Die Fenster staunen.
Die Luft ist weich, als wäre sie aus Daunen.
Und alles andre ist nicht von Belang.
Auszug aus: Erich Kästner: Besagter Lenz ist da
Der Monat März steht bei uns BuchhändlerInnen ganz im Zeichen der Leipziger Buchmesse. Ich freue mich auf eine schöne Eröffnungsveranstaltung, die Verleihung des Alfred-Kerr-Preises und auf viele neue Buchentdeckungen und nette Begegnungen mit anderen `Büchermenschen´.
Aber auch hier in Tegel möchte ich Ihnen zwei Lesungen in der Humboldt-Bibliothek empfehlen:
Am Mittwoch den 7.3.2018 um 19.30 Uhr liest Angelika Klüssendorf aus ihrem neuen Roman:`Jahre später´. Dies ist der Abschlußband ihrer grandiosen zwei ersten Bände: `Das Mädchen´ und `April ´. Sehr zu empfehlen, wir sind wieder mit einem Büchertisch vertreten.
Eintritt: 7.- €
Am Donnerstag den 8.3.2018 um 19.30 Uhr findet auch in der Humboldt-Bibliothek ein weiterer Lyrik-Abend statt: Ron Winkler liest aus seinem Gedichtband: `Karten aus Gebieten´
Eintritt: frei
Ansonsten ist der Bücherfrühling bei uns in den Läden schon eingezogen, viele bekannte Autoren haben neue Bücher veröffentlicht (Ferdinand von Schirach, Wolfram Fleischhauer, Monika Maron, Hans Pleschinski, Jan Weiler, Margriet de Moor u.v.m. ), unbekannte neue Autoren gilt es zu entdecken ( tolles Debüt: Caról Brunt: Sag den Wölfen, ich bin zu Hause) und wir haben viele schöne neue Geschenkideen für Sie eingekauft, z.B. schöne Einschreibbücher, kleine Vasen, witzige Stifte). Schauen Sie vorbei, die Osterfeiertage sind diesmal schon Ende des Monats.
Und hier unsere Taschenbuchtipps, für Sie persönlich ausgesucht:
1. Julie von Kessel: Altenstein, Rowohlt Verlag 12.-€
Dies ist die Geschichte der Adelsfamilie Kolberg, die 1945 aus Ostpreußen fliehen muss. Sie finden Zuflucht in ihrer Sommerresidenz, dem Gut Altenstein in Brandenburg. Aber auch von dort müssen sie weiter gen Westen fliehen. Der Vater wird in den letzten Kriegstagen noch eingezogen und verstirbt, die Mutter muss mit den sechs Kindern bei seiner Verwandtschaft unter engsten Verhältnissen einziehen und in den Nachkriegsjahren bricht die Familie so nach und nach auseinander. Nach der Wiedervereinigung möchte der älteste Sohn Konrad das Gut Altenstein zurückerwerben, dies gestaltet sich aber schwieriger als gedacht. Wie es weitergeht mit Gut Altenstein und ob sich die Familie dort wiedervereint, das erzählt die Autorin spannend, lebendig und interessant.
Eine tolle Familien- und Zeitgeschichte!
Gelesen und empfohlen von Christiane Schulz-Rother
2. Ule Hansen: Neuntöter, Heyne Verlag 9,99 €
An einem Baugerüst mitten in Berlin werden drei mumifizierte Leichen aufgefunden. Einbandagiert in Panzertape blicken sie alle in dieselbe Richtung. Ein mehr als gruseliger Anblick. Die traumatisierte Fallanalystin Emma Carow soll ein Täterprofil erstellen und taucht dabei nach und nach in einen dunklen Abgrund.
Ein spannendes und faszinierendes Erstlingswerk der Autoren Ule und Hansen.
Gelesen und empfohlen von Birgit Weitlaner
3. Dorit Rabinyam: Wir sehen uns am Meer, Droemer Verlag 10,99 €
Die Israelin Liat und der Palästinenser Chilmi lernen sich in New York kennen, wo er seit einigen Jahren als Künstler arbeitet und sie ein paar Monate verbringt. Sie verlieben sich unsterblich ineinander und erleben eine Zeit, die geprägt ist vom flirrenden Flair der Metropole– und von derart poetischen Liebesszenen, wie man selten welche gelesen hat. Beide wissen, dass es eine Liebe auf Zeit ist, denn wenn sie in ihre Heimat zurückkehren, werden sie einander zwar geographisch ganz nahe, jedoch durch politische und religiöse Grenzen fern wie nie sein. Doch vielleicht, so beschließen sie vor Liats Abreise, treffen sie sich eines Tages am Meer...
Ein Buch, das gleichzeitig verletzt und tröstet, zum Weinen schön!
Gelesen und empfohlen von Sonja Marchewa
4. Jugendbuch ab 14 Jahren: Karen M. McManns: One of us is lying, Cbt Verlag 18.- €
„Wessen Leben wirst du als nächstes ruinieren?“, fragt Bronwyn ihren Mitschüler Simon. Dieser betreibt die App „About That“, auf der er geheime Details aus
dem Leben seiner Mitschüler veröffentlicht. In der Schule erleidet Simon einen allergischen Schock. Haben seine Mitschüler die Hand im Spiel? Alle hätten einen Grund, dem Jungen den Tod zu wünschen und fangen an, sich gegenseitig zu verdächtigen.
Spannend und mit psychologischem Gespür erzählt die Autorin von Verzweiflung, Hass, aber auch von aufkeimender Liebe und Verstehen unter den Jugendlichen.
Gelesen und empfohlen von Beate Specht
Genießen Sie mit uns den Bücherfrühling (denn der ist schon da, den Temperaturen zum Trotz)
Ihre Christiane Schulz-Rother mit ihrem Team