Beschreibung
Dass die Malerei im 21. Jahrhundert, in Zeiten der 'Entgrenzung' der Künste und der Herrschaft der Digitalisierung, keine Vorrangstellung mehr unter den Kunstformen genießt, gilt als ausgemacht. Und doch: Malerei ist überall, nicht nur auf der Leinwand, ihre Rhetorik omnipräsent: in Videos, Fotografien, Assemblagen, Installationen oder Performances. Auch die regelmäßig von gemalten Bildern erzielten Auktionsrekorde zeugen davon, dass die Malerei nach wie vor eine Sonderrolle hat. Warum eigentlich? Kenntnisreich und engagiert zeichnet Isabelle Graw in ihrem neuen Buch die Erfolgsgeschichte der Malerei nach. Im Fokus stehen so unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler wie Édouard Manet, Jutta Koether, Martin Kippenberger, Jana Euler, Marcel Broodthaers u.a. Mit stringentem Rückbezug auf den Beginn des Siegeszugs der Malerei in der frühen Neuzeit setzt Isabelle Graw einige Grundpfeiler, an denen sie ihren Faszinationsgehalt bis heute festmacht: ihre besondere Materialität, ihr ganz spezieller Warencharakter, das intellektuelle Prestige der Malerei, das eigentümliche Phantasma der Lebendigkeit. Gespräche mit aktiven ProtagonistInnen der Malerei bieten den gewonnenen kunsthistorischen Einsichten Paroli: aktuell, lebendig und kontrovers.
Autorenportrait
Isabelle Graw ist Gründerin der Zeitschrift »Texte zur Kunst« und lehrt Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der staatlichen Hochschule für bildende Künste (Städelschule) in Frankfurt am Main. Bisherige Publikationen (Auswahl): Die bessere Hälfte. Künstlerinnen im 20. und 21. Jahrhundert (Köln 2003), Der große Preis. Kunst zwischen Markt und Celebrity-Kultur (Köln 2008), Texte zur Kunst. Essays, Rezensionen, Gespräche (Hamburg 2011), Über Malerei: Eine Diskussion (mit Peter Geimer, Berlin 2012), Painting beyond itself. The Medium in the Post-Medium Condition (mit Ewa Lajer-Burcharth, Berlin 2016).