Beschreibung
Judith Butler fragt nach den Bedingungen und Möglichkeiten universitärer Freiheit - der Universität als Ort einer Kritik, die sich politischen Zugriffen entzieht und in diesem Entzug politisch wird. In einer Lektüre von Kants 'Streit der Fakultäten' und Foucaults 'Was ist Kritik?' sowie 'Was ist Aufklärung?' zeigt sie, dass sich die kritische Befragung gegebener Verhältnisse nicht innerhalb einer universitären Disziplin, sondern durch die universitären Disziplinen hindurch vollziehen muss. Butler plädiert für die Unvereinbarkeit von der Universität als politisch legitimierter Institution mit einem institutionalisierten Recht auf Kritik und bestimmt die universitäre Autonomie als politischen Dissens zu jeder vorgegebenen staatlichen, bürokratischen und institutionellen Ordnung.
Autorenportrait
Judith Butler wuchs in einer jüdischen Familie mit ungarisch-russischen Wurzeln auf. Sie studierte Philosophie in Yale und Heidelberg und lehrt heute als Professorin für Rhetorik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der University of California, Berkeley. Vor allem ihre Arbeiten zur feministischen Theorie haben sie weit über das akademische Milieu hinaus bekannt gemacht. Mit ihren Studien zur Geschlechterforschung, zur Macht und zur Ethik der Gewaltlosigkeit hat sie den öffentlichen Diskurs maßgeblich geprägt.
Leseprobe
"Könnte es nicht sein, dass Kritik in ihrem Verfahren genau die Revolution vollzieht, ohne die das Recht auf Dissens und die Teilhabe an Legitimationsprozessen nicht gesichert sind?" Leseprobe
Schlagzeile
Unbedingte Universitäten: Kritik, Dissens, Disziplinarität