Der gezielte Eingriff in die menschliche Keimbahn galt lange Zeit als Phantasma. Doch seit Beschreibung des CRISPR/Cas Systems als potentielle "Genschere" im Jahr 2012 scheint die Idee der präzisen Veränderung des Genoms menschlicher Keimzellen und Embryonen in greifbare Nähe gerückt zu sein. Während bereits mehrere Experimente mit dieser Methode an menschlichen Embryonen im Ausland publiziert wurden, ist jedoch die Diskussion um die medizinischen, ethischen und gesellschaftlichen Implikationen einer möglichen Keimbahntherapie längst nicht abgeschlossen.
Dieses Buch umfasst eine detaillierte und kritische Betrachtung einschlägiger und nicht selten altbekannter Argumente in bioethischen Kontroversen und leistet deren Einordnung in den spezifischen Kontext der Debatte um einen Eingriff in die menschliche Keimbahn. Es beinhaltet eine profunde Nutzen-Risiko-Darstellung, die sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt, und bietet eine differenzierte Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Positionen in der Diskussion um die umstrittene Intervention.