Beschreibung
Um 1800 wird das Paradigma individueller Autorschaft dominant und trägt entscheidend zum Verständnis von Literatur als Kunst bei. Es lässt indes die häufig kollaborativen Praktiken des Verfassens von Texten in den Hintergrund treten. Dieses Buch rekonstruiert den kollektiven Charakter von Literatur. In der Literatur zwischen 1770 und 1840 setzen sich wichtige Neukonzeptionen durch: Autoren werden zu individuellen Schöpfern, die Werke ihr geistiges Eigentum und beide somit aufs Engste verbunden. Dennoch werden die vielfältigen Formen der Zusammenarbeit beim Schreiben und Korrigieren sowie beim Überarbeiten und Publizieren weiter gepflegt. Dieses Buch bezieht diese beiden Ebenen in einer historischen Praxeologie systematisch aufeinander und macht jene Kollektivität sichtbar, die sich als Spezifik der Literatur um 1800 verstehen lässt. Anhand literarischer, philosophischer und juristischer Texte von Goethe, Schiller und Herder über die Frühromantik bis zum Text des ersten Urheberrechts wird das Spannungsverhältnis von kollaborativer Verfasserschaft und individueller Autorschaft erkundet.
Autorenportrait
Daniel Ehrmann ist Literaturwissenschaftler und forscht zur deutschen Literatur vom 15. bis zum 21. Jahrhundert, über Autorschaft sowie über die Materialität und Medialität von Literatur.
Schlagzeile
Um 1800 wird das Paradigma individueller Autorschaft dominant und trägt entscheidend zum Verständnis von Literatur als Kunst bei. Es lässt indes die häufig kollaborativen Praktiken des Verfassens von Texten in den Hintergrund treten. Dieses Buch rekonstruiert den kollektiven Charakter von Literatur.