Beschreibung
Ketzerprozesse, Hexenjagden, Judenverfolgungen und die Inquisition - ein Geschichtsroman und eine aufrüttelnde, zeitlose Studie über Massenwahn und den Zerfall einer Gesellschaft. Wenngleich es der Roman Die schöne Frau Seidenman war, der Szczypiorski - quasi über Nacht - weltberühmt machte, halten doch viele Eine Messe für die Stadt Arras für das Hauptwerk dieses großen Homme de lettres, der mit Leben und Werk einen bedeutenden Beitrag zur Völkerverständigung zwischen Ost und West geleistet hat.
Autorenportrait
Andrzej Szczypiorski, geboren 1928 in Warschau, nahm 1944 am Aufstand dieser Stadt gegen die deutsche Besatzung teil, kam ins KZ, betätigte sich nach dem Krieg als Schriftsteller und Publizist und wurde Mitglied des Vorstandes des polnischen PEN-Clubs und des Schriftstellerverbandes. 1989 wurde er von Solidarnosc als Kandidat aufgestellt und vom Volk in den polnischen Senat gewählt. Er erhielt den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur und das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Szczypiorski starb 2000 in Warschau.
Schlagzeile
Im Frühling des Jahres 1458 wurde die Stadt Arras von Hungersnot und Pest heimgesucht. Im Laufe eines Monats starb beinahe ein Fünftel der Bevölkerung. Kurze Zeit später kam es aus ungeklärten Gründen zur berüchtigten Vauderie d'Arras - grausamen Juden- und Hexenverfolgungen und Prozessen wegen angeblicher Häresie. Geraume Zeit danach erklärte der Bischof von Utrecht alle Hexen- und Ketzerprozesse für nichtig.