Beschreibung
In dem 1855 erschienenen Werk schildert die Dichterin ihre idealisierten, poetisch ausgeschmückten Kindheitserinnerungen, zum Trost gegen die harte, von Armut, Krankheit und Schicksalsschlägen geprägte Wirklichkeit. Die Großmutter steht im Mittelpunkt der 18 Bilder aus dem ländlichen Leben und die anheimelnde, doch keineswegs konfliktlose Atmosphäre der »guten alten Zeit« wird in ihrem Leben und Wirken eingefangen. Kein geringerer als Franz Kafka schwärmte von der »Sprachmusik« des Werkes und ließ sich durch den Stoff inspirieren. Das Buch zum Film »Durch diese Nacht sehe ich keinen einzigen Stern«, der das Leben der Autorin in wunderschönen Bildern einfängt. Die Hauptrolle für den Film hat Corinna Harfouch übernommen. /a>
Autorenportrait
Bozena Nìmcová, geboren am 4.2.1820 in Wien, verbrachte ihre Jugend unter der Obhut ihrer Großmutter. 1837 heiratete sie einen wesentlich älteren Zollbeamten, mit dem sie Zeit ihres kurzen Lebens eine sehr unglückliche Ehe führte. Krankheit, finanzielle Probleme, der Tod ihres ältesten Sohnes und tragische Liebesbeziehungen tragen zu ihrem frühen Tod bei. Sie stirbt am 21.1.1862 in Prag. Sie gilt als die berühmteste tschechische Schriftstellerin, obwohl sie Tschechisch erst im Alter von 24 Jahren erlernte. Wie so viele Frauen vor und nach ihr konnte die wortgewandte Bewunderin von Heinrich Heine und George Sand ihr Talent nur gegen Widerstände entfalten. Sie schuf ein kleines, doch künstlerisch hochstehendes Werk, das, persönliche Erfahrungen verarbeitend, böhmisches Landleben von anno dazumal ins Zeitlose transponiert. Nemcovás eigentlicher Erfolg setzte postum ein: mit einem pompösen Begräbnis, mit Übersetzungen in zahlreiche Sprachen, mit einer Verehrung, die Kultcharakter annahm und bis heute ungebrochen fortdauert.