Beschreibung
Die hier erstmals veröffentlichte Dissertation von Thomas Nipperdey aus dem Jahre 1953 dokumentiert den zunächst philosophischen Arbeitsschwerpunkt des späteren bedeutenden Historikers. In seiner bei Bruno Liebrucks (1911-1986) entstandenen Arbeit zu Hegels Jugendschriften analysiert der junge Nipperdey die verschiedenen Stadien der frühen Hegelschen Kritik der Positivität im Sittlichen wie im Religiösen und rekonstruiert anhand von zentralen Begriffen - Sein, Leben, Versöhnung, Liebe, Sittlichkeit - Hegels frühe Idee(n) hinsichtlich der Konstitution einer nichtpositiven Welt. Dabei wird die Hegelsche Konzeption zugleich mit der Gegenposition Kierkegaards, der sich Nipperdey weitgehend anschließt, kontrastiert. Die Arbeit gewährt sowohl differenzierten Einblick in das philosophische (Spannungs-)Verhältnis zwischen Hegel und Kierkegaard als auch in die Entstehung des Nipperdeyschen Konzepts von Geschichte. Der Ausgabe beigegeben ist ein ausführlicher Kommentar, der Nipperdeys Ansatz systematisch in einen größeren Kontext stellt.
Autorenportrait
Sebastian Böhm studierte Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaften in Dresden und Leipzig, wo er 2017 promoviert wurde. Von 2018 bis 2022 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der TU Dresden tätig. Seit 2022 ist er Lehrbeauftragter am Institut für Philosophie an der FernUniversität in Hagen. Derzeit vertritt er die Professur für Philosophie, insbesondere Geschichte der Philosophie der Neuzeit bis zur Gegenwart, an der Ludwigs-Maximilians-Universität München. Klaus Honrath studierte von 1972 bis 1977 Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin. Von 2000 bis 2009 folgte das Studium der Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Von 2010 bis 2019 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie an der Fernuniversität in Hagen tätig. Seit 2020 ist er Lehrbeauftragter am Institut für Philosophie der Fernuniversität in Hagen.