Beschreibung
Tom Sanders, technischer Manager eines High-Tech-Unternehmens, bekommt einen neuen Chef: die attraktive Meredith Johnson. Mit Mühen kann er sich ihrer heftigen Avancen erwehren, zieht sich dadurch aber ihren Hass zu und muss sich wegen angeblicher sexueller Belästigung rechtfertigen. Auf seinem Handy entdeckt Sanders jedoch einen zufällig entstandenen Mitschnitt ihrer Annäherungsversuche und hat damit einen eindeutigen Beweis gegen Meredith. Er meint schon, gewonnen zu haben, doch eine anonyme E-Mail warnt ihn, dass es noch nicht vorbei ist .
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MONTAG Von: DC/M Arthur Kahn Twinkle/Kuala Lumpur/Malaysia An: DC/S Tom Sanders Seattle (Privat) Tom: In Anbetracht der Fusion halte ich es für besser, Dir dies nach Hause statt ins Büro zu faxen. Die TwinkleProduktion läuft trotz aller Bemühungen nur mit 29 % der Kapazität. Stichproben der Laufwerke ergeben durchschnittl. Zugriffszeiten im Bereich von 120 140 Msek. Vorerst keine eindeutigen Hinweise, warum wir von den vorgegebenen Spezifikationen abweichen. Trotz letzte Woche erfolgter Fehlerbehebung gemäss DC/S kämpfen wir ausserdem immer noch mit dem Bildschirmflackern, das offenbar von den Gelenken herrührt. Dieses Problem ist meiner Ansicht nach noch nicht gelöst. Wie läuft es mit der Fusion? Werden wir alle reich und berühmt? Schon mal herzliche Glückwünsche zur Beförderung! Arthur Gerade an diesem Montag, dem 15. Juni, lag es am allerwenigsten in Tom Sanders' Absicht, zu spät zur Arbeit zu erscheinen. Um halb acht trat er in seinem Haus auf Bainbridge Island unter die Dusche. Er wusste, dass er nur noch zehn Minuten hatte, um sich zu rasieren, anzuziehen und aus dem Haus zu gehen, wenn er die 7-Uhr-50-Fähre erreichen und um halb neun im Büro sein wollte. Vor der Besprechung mit den Anwälten von Conley-White musste er dringend die noch ungeklärten Punkte mit Stephanie Kaplan durchgehen. Der Tag würde mit Arbeit vollgestopft sein, das wusste er jetzt schon, und das Fax, das er gerade aus Malaysia erhalten hatte, machte alles noch schlimmer. Sanders war Abteilungsleiter bei Digital Communications Technology in Seattle. Seit einer Woche überschlugen sich in seiner Firma die Ereignisse, denn DigiCom sollte von Conley-White, einem New Yorker Medienkonzern, übernommen werden. Die Fusion ermöglichte Conley den Ankauf von Technologien, die für Publikation und Informationsverbreitung bis ins kommende Jahrhundert maßgeblich sein würden. Diese Neuigkeiten aus Malaysia klangen wirklich nicht gut, und Arthur hatte recht daran getan, sie ihm an seine Privatadresse zu faxen. Es würde nicht einfach sein, den Leuten von Conley-White zu erklären, was los war, weil die garantiert nicht begriffen. 'Tom? Wo bist du denn? Tom?' Susan, seine Frau, rief aus dem Schlafzimmer nach ihm. Er hielt den Kopf aus dem Wasserstrahl. 'Ich dusche gerade!' Sie erwiderte etwas, aber er verstand es nicht. Er trat aus der Duschkabine und griff nach einem Handtuch. 'Was?' 'Ob du den Kindern Frühstück machen kannst, wollte ich wissen.' Seine Frau war Anwältin. Sie arbeitete vier Tage pro Woche bei einer Sozietät in der Innenstadt. Den Montag nahm sie sich immer frei, um mehr Zeit für die Kinder zu haben, aber es fiel ihr schwer, die Alltagsroutine daheim zu bewältigen. Das Ergebnis waren häufige Montagmorgenkrisen. 'Tom, gibst du den Kindern das Frühstück? Kannst du das für mich tun?' 'Nein, Sue', rief er ihr zu. Die Uhr im Bad zeigte 7 Uhr 34. 'Ich bin schon viel zu spät dran.' Er ließ Wasser ins Waschbecken laufen, um sich zu rasieren, und seifte sich das Gesicht ein. Er war ein gutaussehender Mann mit den lockeren Bewegungen eines Sportlers. Er betastete den dunklen Bluterguss an der Hüfte, der vom Touch-Football-Spiel der Betriebsmannschaft am Samstag stammte. Mark Lewyn hatte ihn zu Boden gerissen; Lewyn war schnell, aber ungeschickt. Und Sanders wurde allmählich zu alt für Touch-Football. Er war zwar immer noch gut in Form, wog höchstens fünf Pfund mehr als zu Collegezeiten, aber als er mit der Hand durch sein nasses Haar fuhr, sah er graue Strähnen darin. Wird Zeit, dem Alter seinen Tribut zu zollen und sich aufs Tennisspielen zu verlegen, dachte er. Susan kam herein, noch im Bademantel. Morgens, gleich nach dem Aufstehen, sah seine Frau immer wunderschön aus. Sie hatte diese frische Schönheit, die ohne jedes Makeup auskam. 'Kannst du ihnen wirklich nicht das Frühstück machen?', fragte sie. 'He, kein schlechter Bluterguss! Wirkt ausgesprochen männlich.' Sie gab ihm einen zarten Kuss und stellte ihm einen Henkelbecher m Leseprobe