Beschreibung
Ihre Jugend war hier zu Ende, und Judith wäre jetzt gerne allein gewesen. Denn schon das Wort Gruppenabend hatte Panik in ihr ausgelöst. Judith verabscheute Gruppen, Gruppenspiele, Gruppensport, das Wort Gruppe klang für sie nach dem Befund einer tödlichen Krankheit: Es tut mir leid, aber Sie haben Gruppe. Wie konnte ausgerechnet sie in einer betreuten Wohngemeinschaft landen? Ohne Drogen, ohne Waffen, dafür an jeder Ecke etwas, das sie Hilfe nannten. Lieber wäre sie in einem geklauten Benz gegen die Wand gerast oder seelenruhig und vollgestopft mit Tabletten und Wodka im Comer See ertrunken. All das hätte ein Ende mit Stil sein können. Präzise und rasant erzählt Lucy Fricke in ihrem ersten Roman die Geschichte vom Ende einer desaströsen Jugend.
Autorenportrait
Lucy Fricke, 1974 in Hamburg geboren, lebt in Berlin und hat nach Mitarbeit an zahreichen Kino- und Fernsehfilmen am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert. Sie war Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses und der Villa Decius in Krakau. 2005 gewann sie den 1. Preis beim Berliner Literaturwettbewerb 'open mike'. 'Durst ist schlimmer als Heimweh' ist ihr erster Roman.