Beschreibung
Mit ihrer 'Frost'-Reihe begeisterte Jennifer Estep unzählige Fans in Deutschland. Doch ist der Kampf gegen Lokis Schnitter wirklich vorüber? Auf der Mythos Academy in Colorado geschehen besorgniserregende Ereignisse, aber nur wenige erkennen die Zeichen. Rory Forseti ist eine von ihnen. Trotz ihres jungen Alters hat sich die Spartanerin bereits im Kampf gegen Loki bewiesen. Dennoch ist sie eine Außenseiterin an ihrer Schule, denn ihre Eltern waren Schnitter - Verbrecher im Dienste Lokis. Rorys Vorsätze, endlich Freunde zu finden, werden über den Haufen geworfen, als sie Zeugin eines Mordes wird. Und wie sich herausstellt, stecken auch noch Lokis Schergen dahinter! Rory kann nicht zulassen, dass erneut Menschen durch die Schnitter leiden. Als eine Spezialeinheit sie für den Kampf gegen den Feind rekrutiert, gibt es für Rory kein Zurück mehr.
Autorenportrait
Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die 'Mythos Academy', 'Mythos Academy Colorado' und 'Black Blade' sowie die Urban-Fantasy-Reihen 'Elemental Assassin' und 'Bigtime'.
Leseprobe
1 Der erste Schultag ist immer der schlimmste.Ein neues Schuljahr bedeutet neue Unterrichtsfächer, neue Bücher, neue Lehrer, neue Projekte, die es vorzubereiten, und neue Arbeiten, die es zu schreiben gilt. Außerdem muss man entscheiden, was man anziehen und wie man sich aufführen will, welche Art Mensch man sein und wie man wahrgenommen werden will, bis nach vielen langen, fernen, trostlosen Monaten die Schulferien anstehen. Vom allerersten Tag an gibt es so viel verdammten Druck, jede noch so winzige Kleinigkeit richtig hinzubekommen. Und das gilt schon für ganz gewöhnliche Jugendliche.An der Mythos Academy nimmt dieser Druck extreme Ausmaße an.'Freust du dich auf den ersten Schultag?', ertönte eine unbeschwerte fröhliche Stimme.Ich stopfte ein letztes Lehrbuch in meine dunkelgrüne Umhängetasche, dann schob ich sie auf dem Küchentisch zur Seite. Ich blickte auf und sah, wie Rachel Maddox, meine Tante, mich anlächelte. 'Eigentlich nicht.'Statt sich von meinem unwirschen, mürrischen Tonfall abschrecken zu lassen, wurde Tante Rachels Lächeln nur noch breiter. 'Na ja, du solltest dich aber freuen. Es ist ein neues Schuljahr und ein neuer Start für uns. Alles wird wunderbar, Rory. Du wirst schon sehen.''Du meinst, all die anderen Schüler, Professoren und Angestellten werden plötzlich vergessen, dass meine Eltern Schnitter des Chaos waren und so viele schreckliche Dinge getan haben?' Ich schnaubte. 'Verdammt unwahrscheinlich.'Tante Rachels warmes Lächeln erlosch wie eine Kerze, die von einem kalten Wind ausgeblasen wurde. Sie senkte den Blick, drehte sich wieder zum Herd um und wendete die Brombeerpfannkuchen, die sie eigens für meinen ersten Schultag machte. Zugleich war es auch ihr erster Schultag, da sie im Speisesaal der Mythos Academy als Köchin arbeitete.Ich zuckte zusammen und Schuldgefühle überkamen mich. Tante Rachel war siebenundzwanzig, nur zehn Jahre älter als ich, die vor wenigen Tagen siebzehn geworden war. Sie war für mich immer eher eine große Schwester gewesen als eine Tante - zumindest bis im vergangenen Jahr meine Eltern ermordet worden waren.Meine Mom und mein Dad, Rebecca und Tyson Forseti, waren nicht die mutigen, starken, edelmütigen Spartanerkrieger gewesen, für die ich sie gehalten hatte. Die beiden waren insgeheim Schnitter gewesen und hatten mit anderen darauf hingearbeitet, Loki, den bösen nordischen Gott des Chaos, zurück ins Reich der Sterblichen zu bringen. Und meine Eltern waren nicht einfach irgendwelche Allerwelts-Schnitter gewesen. O nein. Sie waren Schnitter-Assassinen gewesen, die Schlimmsten der Schlimmen, verantwortlich für den Tod Dutzender und Aberdutzender unschuldiger Menschen.Ich war absolut entsetzt gewesen, als ich die Wahrheit über sie erfahren hatte, vor allem da ich meine ganze Kindheit und Jugend hindurch nicht begriffen hatte, was für böse Krieger - was für böse Menschen - sie in Wirklichkeit waren.Meine Eltern hatten mich genauso mühelos täuschen können wie alle anderen und eine üble, tiefe Wunde hinterlassen, die einfach nicht heilen wollte. Selbst jetzt, ein Jahr nach ihrem Tod, überzog ihr Verrat mein Herz noch immer wie eine Schicht aus bitterkaltem Frost und ließ all meine frühere Liebe zu ihnen erfrieren.Manchmal spürte ich nichts anderes als diesen Frost, der mich von innen nach außen taub machte. Dann wieder war ich auf meine Eltern wegen all ihrer Lügen so wütend, dass ich halb erwartete, mir würde glühend heißer Dampf aus den Ohren quellen wie bei einer Comicfigur. In solchen Augenblicken hätte ich am liebsten nach allem und jedem um mich herum geschlagen. Ich wollte einfach irgendjemandem oder irgendetwas wehtun, auf die gleiche Weise, wie meine Eltern mir wehgetan hatten - zumal ich noch immer unter den Folgen ihrer bösen Taten litt. Vielleicht wollte ich aber auch nur um mich schlagen, weil ich Spartanerin war und wir von Natur aus zum Kämpfen neigten. Wenn es nur so leicht wäre, mit meinen Gefühlen fertigzuwerden, wie mit Schnittern zu kämpfen.Ich weiß nicht, was
Schlagzeile
Der Kampf gegen die Schnitter des Chaos ist noch nicht vorbei!