Beschreibung
Es sind nicht immer die Sieger, die Geschichte schreiben, im Gegenteil: Interessanter und vielschichtiger sind meistens die Verlierer. Manche scheiterten kläglich wie Goliath oder grandios wie Che Guevara, andere stürzten vom Thron wie Wilhelm II. oder blieben ewig im Vorzimmer der Macht stecken wie Erich Ollenhauer. Oder sie wurden von Größeren an die Wand gedrückt wie Heinrich Mann von seinem Bruder Thomas, um den Weltruhm geprellt wie Lise Meitner, verkannt wie Vincent van Gogh. Sie alle wollten siegen und hätten es mit etwas mehr Glück vielleicht geschafft. Ihnen, den ewigen Zweiten, um den Ruhm Betrogenen, Pechvögeln, Absteigern und Versagern der Weltgeschichte, setzt Wolf Schneider in diesem Buch ein Denkmal. Unterhaltsam und lehrreich führt er uns in brillanten kleinen Erzählungen auf ein Feld, das es noch kaum gibt: die Kulturgeschichte der menschlichen Niederlagen.
Autorenportrait
Wolf Schneider, geboren am 07. Mai 1925 und gestorben am 11. November 2022, hat zahlreiche Sachbücher veröffentlicht, darunter große, erzählende Bücher ebenso wie Standardwerke zu Sprache, Stil und Journalismus. Er war Soldat von 1943 bis 1945, Korrespondent der 'Süddeutschen Zeitung' in Washington, Verlagsleiter des 'Stern', Chefredakteur der 'Welt', Moderator der 'NDR-Talk-Show' und 16 Jahre lang Leiter der Hamburger Journalistenschule. 2011 erhielt er den Henri-Nannen-Preis für sein Lebenswerk, 2012 wurde er vom 'Medium Magazin' als Journalist des Jahres für sein Lebenswerk geehrt. Zuletzt erschienen bei Rowohlt 'Der Soldat. Ein Nachruf' (2013) und 'Denkt endlich an die Enkel! Eine letzte Warnung, bevor alles zu spät ist' (2019). Er lebte in Starnberg.