Beschreibung
Mit der Lebensgeschichte Heinrichs IV., des populärsten Königs der Franzosen, krönt Heinrich Mann sein Werk. Dieser bedeutende historische Roman in zwei Teilen stellt, historisch repräsentativ und psychologisch meisterhaft, den unübertroffenen Versuch dar, ein "wahres Gleichnis" zwischen Geist und Tat zu entwerfen. Heinrich IV. scheitert letztendlich, er stößt an die Grenzen der historischen Umstände. Am Schluß des Romans richtet der Zufrühgekommene von einer Wolke herab eine Ansprache an sein Volk: "Fürchtet euch nicht vor den Messern, die man gegen euch zückt. Ich habe sie grundlos gefürchtet. Macht es besser als ich. Ich habe zu lange gewartet."
Autorenportrait
Heinrich Mann, war der älteste Bruder Thomas Manns, wurde am 27. März 1871 als Sohn eines Lübecker Senators, Großkaufmanns und Reeders geboren. Dem Spötter seiner Zeit, dem radikalen Demokraten und leidenschaftlichen Kämpfer gegen den Nationalsozialismus wurde, wie vielen anderen Autoren, 1933 das bittere Schicksal der Emigration zuteil, in der er noch vor einer erhofften Rückkehr in die neugegründete DDR am 12. März 1950 in Los Angeles starb. Sein Werk umfasst zwanzig Romane, sechs Novellenbände, sieben Esaybände, mehrere Dramen und Hunderte von zeitkritischen Aufsätzen sowie den autobiografischen Band 'Ein Zeitalter wird besichtigt'. Berühmt wurde er nicht zuletzt durch seinen Roman 'Professor Unrat', der unter dem Titel 'Der blaue Engel' mit Emil Jannings und Marlene Dietrich verfilmt wurde. Heinrich Manns Werk ist durch Balzac, Stendhal, Zola und Anatole France beeinflusst. Seine schriftstellereische Entwicklung führte vom Spätimpressionismus seiner berühmten Satire auf die Berliner Gründerzeit und ihre Gesellschaft 'Im Schlaraffenland' und dem Renaissance-Romann 'Die Göttinen' schließlich zu seinem meisterlichen Spätwerk 'Die Jugend des Königs Henri Quatre' und 'Die Vollendung des Königs Henri Quatre', das an der Gestalt eines vorbildlichen Volkskönigs die Probleme Macht und Humanität diskutiert.