Sappho Fragment 31 (LP)
Ansätze einer neuen Lyriktheorie, Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur 2005.6, Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse - Colloquia Academica 2005
Erschienen am
07.12.2005, 1. Auflage 2005
Beschreibung
In den Interpretationen zu dem wohl berühmtesten Gedicht, das wir von Sappho besitzen, dem Fragment 31 LP/V (= 2 D), bündeln sich viele moderne Probleme mit der Dichtung Sapphos wie in einem Brennspiegel: Probleme, die zugleich die Schwierigkeiten exemplarisch offenlegen, die wir methodisch und hermeneutisch mit der frühgeschichtlichen Lyrik überhaupt haben. Wenn Wilamowitz in der Nachfolge von Friedrich Gottlieb Welcker für Sapphos untadelige Reputation gegen die französische Vereinnahmung Sapphos für Delikat-Frovoles oder gar pornographischen Kitsch streitet und das fragliche Fragment als Hochzeitsgedicht deutet, wenn Lord Byron die Dichterin als "burning Sappho" preist und in ihrer Dichtung das bewegendste Dokument der Offenbarung reiner Leidenschaft entdeckt, wenn Gennaro Perrotta und dann besonders Denys Page in dem Gedicht das Zeugnis leidenschaftlicher Eifersucht finden.