Beschreibung
1912 wird dem 50-jährigen Gerhart Hauptmann der Nobelpreis verliehen. In diesem Alter - trotz des gesellschaftlichen Erfolgs und der Kritik von Seiten der Fachleute - widmet er sich seinem heimlichen Ideal, dem 'Urdrama'. Anregungen dafür schöpft er in Wagners 'Kulttheater' und in der Antike. Die Kontakte zu dem Kreis um Cosima Wagner, sowie eine Griechenland-Reise im Jahr 1907 legen Bericht über sein intensives künstlerisches Leben ab. Trotz der Fülle und des Gewichts ihrer literarischen und sozialen Bezüge sind Hauptmanns Tagebücher der Jahre 1906-1913 in erster Linie ein persönliches Dokument. Der Leser bekommt Einblick in die seelischen Erschütterungen, die Hauptmann bei der gefährlichen Erkrankung seiner Frau Margaret, dem Tod seines neu geborenen Kindes und der Leidenschaft für die siebzehnjährige Schauspielerin Ida Orloff erleidet.
Autorenportrait
Gerhart Hauptmann, geboren am 15. November 1862 in Obersalzbrunn, Schlesien. 1889 betrat er zum ersten Mal die Theaterszene mit dem Schauspiel >>Vor Sonnenaufgang>Die Weber>die Liebeskomödie>Der Biberpelz>Florian Geyer<<(1896). Bald etablierte er sich als bedeutendster deutschsprachiger Vertreter des Naturalismus, dem es auch an internationaler Anerkennung nicht mangelte. 1912 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Zu Hauptmanns Werk zählen auch zahlreiche Romane (etwa Atlantis, 1912; Phantom, 1923), Erzählungen (etwa Bahnwärter Thiel) und autobiografische Schriften. Hauptmann starb am 6. Juni 1946 in seinem Haus im schlesischen Agnetendorf. Sein Gesamtwerk liegt in einer 11bändigen Werkausgabe bei Propyläen vor.