Beschreibung
Die Geister schlafen nie! Achtung! Nicht nach Einbruch der Dunkelheit lesen! Tom Ward ist im dritten Lehrjahr bei Geisterjäger Spook, als er seinem Meister nach Anglezarke folgt. Bedrohlich wirkt das Zuhause des Spook schon von außen, doch was Tom in seinem Inneren erwartet, verschlägt ihm den Atem: Der Spook hat etwas zu verbergen! Schaurige alte Geheimnisse versteckt er in seinem Haus! Doch was lange verborgen war, drängt umso mächtiger ans Tageslicht! Bedroht von seinem ehemaligen Lehrling Morgan und geschwächt vom Kampf mit dem Boggart, geht Spook der verführerischen Hexe Meg in die Falle. Auf einmal muss Tom beweisen, dass er selbst ein wahrer Meister der Geister ist, um seine und seines Meisters Haut zu retten . Atemlose Spannung und wohliges Schaudern garantiert Filmrechte an Warner Brothers verkauft; Drehbeginn Herbst 2007 Mit BonusMaterial: Das geheime Tagebuch des Helden
Autorenportrait
Joseph Delaney unterrichtete Medien- und Filmwissenschaften. ''Spook - Der Schüler des Geisterjägers'' war sein erstes Buch. Heute lebt er mit seiner Familie in Lancashire, mitten im Land der Boggarts! Die Inspiration zu seinen Geschichten bezieht Joseph De
Leseprobe
In einer kalten, dunklen November Nacht saßen Alice und ich mit meinem Meister, dem Spook, in der Küche am Feuer. Das Wetter wurde immer schlechter, und ich wusste, dass der Spook sich bald dazu entschließen würde, in sein »Winterhaus« am trostlosen Moor von Anglezarke umzuziehen. Mich zog es nicht dorthin. Ich war erst seit dem Frühjahr der Lehrling des Spooks und kannte das Haus in Anglezarke noch nicht, aber ich war auch nicht besonders neugierig. In Chipenden war es so warm und gemütlich, dass ich hier gerne den ganzen Winter verbracht hätte. Ich blickte von meinem Buch mit den lateinischen Verben auf, die ich lernen musste, und tauschte einen Blick mit Alice. Sie saß auf einem niedrigen Hocker am Feuer, das Gesicht vom warmen Schein der Flammen beleuchtet, und erwiderte mein Lächeln. Auch ihretwegen wollte ich Chipenden nur ungern verlassen. Sie war meine einzige Freundin und in den letzten Monaten hatte sie mir bereits mehrmals das Leben gerettet. Ich fand es schön, dass sie bei uns lebte. Sie machte mein einsames Dasein als Lehrling eines Spooks erträglicher. Aber mein Meister hatte mir im Vertrauen gesagt, dass sie uns bald verlassen würde. Er hatte ihr nie wirklich vertraut, da sie aus einer Hexenfamilie stammte, außerdem glaubte er, dass sie mich vom Lernen abhalten würde. Daher sollte sie nicht mit nach Anglezarke kommen. Das wusste die arme Alice noch nicht, und ich brachte es nicht übers Herz, es ihr zu sagen. Lieber genoss ich noch einen der letzten schönen Abende, die wir zusammen in Chipenden verbrachten. Doch wie sich herausstellte, sollte es der letzte Abend in diesem Jahr sein: Während wir so lesend am Feuer saßen und der Zauberer in seinem Sessel einnickte, zerstörte jäh das Klingeln der Besucherglocke unseren Frieden. Bei diesem unwillkommenen Geräusch sank mir das Herz geradewegs in die Stiefel. Das konnte nur eines bedeuten: Es gab Arbeit für den Spook. Zum Haus des Spooks wagte sich nie jemand hinauf. Etwaige Besucher wären von dem zahmen Boggart, der die umliegenden Gärten bewachte, in Stücke gerissen worden. Also war es trotz der einbrechenden Dunkelheit und des kalten Windes meine Aufgabe, zur Glocke im Weidenkreis zu laufen und nachzusehen, wer unsere Hilfe brauchte. Nach dem frühen Abendessen war mir gerade so richtig schön wohlig warm. Der Spook bemerkte mein Zögern, schüttelte den Kopf, als ob ich ihn schwer enttäuscht hätte, und funkelte mich zornig an. »Mach, dass du zur Glocke kommst, Junge!«, knurrte er. »Es ist eine scheußliche Nacht, und wer immer dort unten steht, möchte sicher nicht ewig warten.« Als ich aufstand und meinen Mantel holte, lächelte Alice mir aufmunternd zu. Ich tat ihr leid, aber ich sah wohl, dass sie froh war, sitzen bleiben und sich die Hände wärmen zu können, während ich in die Eiseskälte hinausmusste. Ich schloss die Tür fest hinter mir und stapfte mit einer Laterne in der Linken durch den Westgarten und den Hügel hinunter, während der Wind sein Bestes tat, mir den Mantel vom Rücken zu blasen. Endlich erreichte ich die Weidenbäume an der Wegkreuzung. Es war dunkel, und meine Laterne warf beunruhigende Schatten, in denen die Stämme und Zweige zu Gliedmaßen, Klauen und Grimassen wurden. Die nackten Äste über meinem Kopf tanzten und bebten und der Wind heulte und schrie wie ein Banshee, eine Fee, die den nahenden Tod ankündigte. Doch all dies bereitete mir keine Sorgen. Hier war ich schon häufiger im Dunklen gewesen, und während meiner Reisen mit dem Spook war ich Dingen begegnet, die einem die Haare zu Berge stehen lassen könnten. Ein paar Schatten konnten mich daher nicht beeindrucken, und wahrscheinlich erwartete mich jemand, der wesentlich nervöser war als ich selber, vielleicht der Sohn eines Bauern, den sein verzweifelter, geistgeplagter Vater geschickt hatte, um Hilfe zu holen, ein Junge, der Angst hatte, sich dem Haus des Spooks auch nur auf eine halbe Meile zu nähern. Doch unter den Weidenbäumen wartete kein Junge und so hielt ich verwundert Leseprobe