Beschreibung
Hochspannung für Thriller-Fans: Jettes zweiter Fall! An die Freundin ihres neuen Mitbewohners, Ilka, kommen Jette und Merle nicht wirklich heran. Dann verschwindet sie plötzlich spurlos. Die Polizei tappt im Dunkeln. Jette beginnt auf eigene Faust zu ermitteln - und kommt bald einem dunklen Kapitel in Ilkas Vergangenheit auf der Spur Jette begibt sich bei ihren Ermittlungen in größte Gefahr und nur einer kann sie retten: Melzig Die fulminante Spiegel-Bestsellereihe von Monika Feth begeistert Millionen Leser:innen. Die Jette-Thriller sind nervenzermürbend, dramatisch und psychologisch brilliant erzählt. Atemberaubende Spannung der Extraklasse!
Autorenportrait
Monika Feth wurde 1951 in Hagen geboren, arbeitete nach ihrem literaturwissenschaftlichen Studium zunächst als Journalistin und begann dann, Bücher zu verfassen. Heute lebt sie in der Nähe von Köln, wo sie vielfach ausgezeichnete Bücher für Leser aller Altersgruppen schreibt. Der sensationelle Erfolg der 'Erdbeerpflücker'-Thriller machte sie weit über die Grenzen des Jugendbuchs hinaus bekannt. Ihre Bücher wurden in mehr als 24 Sprachen übersetzt.
Leseprobe
Lautlos und ohne Licht glitt der graue Mercedes heran und blieb stehen. Es war kurz nach acht. Feiner Nebel zog seine Schleier um die Laternen. Die geparkten Wagen waren vereist. Reif lag auf den D?ern und auf den ?ten der B?e, kaum zu erkennen, eher zu erahnen. Die Fenster der H?er sahen aus wie gelbe Augen. Der Blick dieser Augen war k?hl und unbeteiligt. Ein Hund bellte. Eine Radiostimme drang aus einem trotz der K?e halb offen stehenden Garagentor. Eine T?r knallte zu. Entfernt war das Signal eines Notarztwagens, der Polizei oder der Feuerwehr zu h?ren. Der Rauch aus den Schornsteinen wurde zu Boden gedr?ckt. Es w?rde ein schwerer, verhangener Tag werden. Der graue Mercedes wurde von niemandem bemerkt. Keinem fiel auf, dass ein Mann darin sa? der aufmerksam eines der H?er beobachtete. Er sa?da, dunkel und still hinter den get?nten Scheiben, reglos, wie aus Stein. Und weil ihn niemand bemerkte, war es, als w? er ?berhaupt nicht da. * Ilka f?hlte sich frisch und ausgeruht. Die Zwillinge hatten trotz ihrer heftigen Erk?ung durchgeschlafen und sie nicht, wie in den N?ten davor, abwechselnd durch Hustenattacken wach gehalten. Nach einem fl?chtigen Blick aus dem Fenster hatte sie sich f?r den dicken Rollkragenpulli entschieden. Er war das letzte Geschenk ihrer Mutter, und sie genoss jeden einzelnen Tag, an dem sie ihn trug. Manchmal meinte sie, noch einen Hauch von dem Parf?m in ihm wahrzunehmen, das ihre Mutter immer benutzt hatte. Doch dann sagte sie sich, dass das unm?glich war. Vielleicht hatte Tante Marei ja Recht, wenn sie behauptete, sie habe eine bl?hende Phantasie. Der Pullover war rostrot und passte wunderbar zu Ilkas dunkelroten Haaren. Herbstm?hen hatte die Mutter sie immer genannt. Ilka hatte das Wort sch?n gefunden. Und sich selbst. Wenigstens dann und wann. Inzwischen war alles anders geworden. Das Herbstm?hen war Erinnerung. Erinnerungen aber lie?Ilka l?st nicht mehr zu. Bevor sie das Licht ausmachte, sah sie sich pr?fend um. Alles in Ordnung. Das Tagebuch war versteckt. Es lag nichts herum, was niemand finden durfte. Ilka lief die Treppe hinunter. Tante Marei sa?vor den Fr?hst?cksresten und las Zeitung. Die Zwillinge waren in die Schule gegangen. Zwei Tage Schonzeit mussten bei einer Erk?ung ausreichen, da war Tante Marei eisern. Solange man den Kopf nicht unterm Arm trug, hatte man seine Pflicht zu erf?llen. Basta. ?Ich bin dann weg.? Ilka schl?pfte in die Lammfelljacke. Sie hatte sie in einem Secondhandladen g?nstig erstanden und liebte sie hei?und innig. ?Willst du denn nicht fr?hst?cken?? Manchmal hatte Tante Mareis Stimme diesen klagenden Unterton. Als w? alles, was man tat oder nicht tat, gegen sie gerichtet. Dabei war sie eigentlich eine starke, zupackende Frau. Wehleidigkeit passte gar nicht zu ihr. ?Bin sp?dran. Ich nehm mir was mit.? Ilka inspizierte die Obstschale, entschied sich f?r zwei Bananen, verstaute sie in ihrem Rucksack und gab Tante Marei einen Kuss auf die Wange. ?Kind! Du bist so d?nn geworden!? Tante Marei hatte Ilka den Arm um die H?ften gelegt und sah besorgt zu ihr auf. In ihrem Blick steckten viele Fragen. ?Heute Abend hau ich rein?, sagte Ilka. ?Ehrenwort.? Tante Marei sah ihr mit einem kleinen L?eln nach. Es gab Ilka einen Stich. Fast war es, als s? ihre Mutter da am Tisch. Bl?hende Phantasie, dachte sie und wickelte sich den Schal um den Hals. Es stimmt schon. Ich sollte besser mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben und nicht ?berall Gespenster sehen. Sie ging durch den unaufger?ten Flur und sp?rte wieder, wie sehr sie dieses Haus liebte. Es war weder besonders sch?n noch irgendwie au?rgew?hnlich, nicht modern und nicht so alt, dass es voller Geschichten gesteckt h?e ? es war ein Haus wie viele in der Siedlung. Aber sie war darin willkommen. Das machte es zu etwas Einzigartigem. Es war ihr Zuhause, immer bereit, sie aufzunehmen und zu besch?tzen. War es nicht das, was ein Haus tun sollte? War es nicht das, w Leseprobe