Beschreibung
Zwölf Erzählungen, verfasst von einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts: Immer einengender wird die Welt, zuletzt sogar bedrohlich, und so ziehen sich die Heldinnen dieser Geschichten in ihre Träume zurück. Doch was, wenn das nicht mehr geht, weil die Realität durch alle Ritzen dringt? So wie der Schnee im Winter 1962/63 in London, so steigt die Verzweiflung in diesen Erzählungen. Kälte und Wasser dringen ein, der Strom fällt aus, alles scheint zusammenzubrechen. Und die Erzählerin, allein mit ihren kleinen Kindern, fragt sich, wie die Zukunft aussehen könnte, in einer Welt, in der sich die Menschen mit der Katastrophe abfinden. Kurz vor ihrem Tod vollendete Sylvia Plath die Erzählung 'Schneeangriff', bevor ihre Kräfte endgültig schwanden. So ist in all diesen zwischen 1958 und 1963 entstandenen Geschichten Plaths Leben direkt nachzuspüren: ihre Zeit in England, ihre Arbeit im Massachusetts General Hospital, ihre Kindheit im Haus der Großeltern, die Enge und Borniertheit der englischen Provinz und nicht zuletzt die Auseinandersetzung mit dem Beruf der Schriftstellerin und ihre Flucht in die Welt der Phantasie. Das Erzählte ist durchdringen von ihrem Leiden an sich selbst und den anderen und doch auch von ihrem Sinn für die Schönheit und Poesie des Augenblicks.
Autorenportrait
Sylvia Plath, geboren 1932 in Jamaica Plain, Massachusetts. 1952 veröffentlichte sie ihre erste preisgekrönte Erzählung 'Sonntag bei den Mintons'. 1953 Suicidversuch. 1956 Heirat mit dem Lyriker Ted Hughes. 1960 und 1962 Geburt ihrer Kinder. 1963 erschien ihr Roman 'Die Glasglocke'. 1963 Freitod in London. In der FVA erschienen die Erzählbände 'Zungen aus Stein' (FVA 1989/2012) und 'Die Bibel der Träume' (FVA 1987/2012) sowie Sylvia Plath 'Tagebücher' (FVA 1997) in der Übersetzung von Alissa Walser.