Beschreibung
Wer die Macht hat, bestimmt, was passiert. In diesem Buch werden alle typischen Machtsituationen vorgestellt und ihr wahrer Sinn und Zweck entlarvt - vom alltäglichen Machtgeplänkel bis hin zur bösartigen Intrige. Es zeigt, welche Erscheinungsformen und Auswirkungen Macht hat und wie man sie für seine eigenen Zwecke einsetzt. Dieses Buch ist ein praktischer Leitfaden für den Umgang mit Macht im Verhältnis zu Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern. Und ein unverzichtbarer Begleiter für alle, die sich von der Macht nicht aufs Glatteis führen lassen wollen. Inhalte:Wie Machtspiele ablaufen und Sie sie durchschauenWie Sie sich aus Krisensituationen befreien könnenWas tun, wenn Mächtige Foul spielen?Grundspiele, Mitarbeiterspiele, Boss-Spiele, Verhandlungsspiele u.v.m.Jetzt mit noch mehr Machtspielen in der 3. Auflage
Autorenportrait
Dr. Matthias Nöllke hat Kommunikationswissenschaften, Politik und Literaturwissenschaft studiert. Er ist seit vielen Jahren als Autor und Keynote-Speaker tätig, u.a. für den Bayerischen Rundfunk und für zahlreiche Unternehmen. Im Haufe Verlag sind von ihm über 20 erfolgreiche Ratgeber und Sachbücher erschienen.
Leseprobe
Für viele sind Boss-Spiele der Inbegriff des abstoßenden Machtspiels. Denn alles dreht sich nur darum, den „Boss" in seiner Machtfülle zu bestätigen - und das geht natürlich immer auf Kosten von all denen, die dem Boss untergeordnet sind. Der Boss spielt sich auf, zeigt Härte und lässt seine Mitarbeiter für sich springen. Er kommandiert sie herum, benimmt sich rücksichtslos, duldet keinen Widerspruch. Er pflegt seine Eitelkeit, reibt uns seine Statussymbole aufdringlich unter die Nase und lässt sich selbstherrlich loben, bis die Balken brechen. Vernünftige Menschen rümpfen darüber die Nase und halten solche Allüren für albern und sowieso für längst überholt. Heute werde doch eher partnerschaftlich geführt, die Eigenverantwortung gestärkt, Widerspruch und Kreativität gefördert (→SoftPower-Spiele, Seite 193). Wer sich da mit Boss-Spielen hervortut, der macht sich unbeliebt, ja sogar lächerlich, ist immer wieder zu hören, gerade von Führungskräften. Auch in der Managementliteratur taucht der „Boss" allenfalls als Karikatur auf, die so ziemlich gegen alle Prinzipien erfolgreicher Führung verstößt. „Bossing" (das Spielen von Boss-Spielen) genießt ungefähr die gleiche Wertschätzung wie Mobbing.Aber seltsam: Wenn man sich näher umhört, hat man nicht gerade den Eindruck, als würden Boss-Spiele von der Bildfläche verschwinden. Sie erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Und zwar nicht nur bei den „Old Boys", die die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt haben. Womöglich sind die Boss-Spiele sogar eher auf dem Vormarsch als auf dem Rückzug. Die Zeiten sind hart, die Umgangsformen werden ruppiger, da muss man sich als Vorgesetzter von Zeit zu Zeit mit einem beherzten Boss-Spiel Respekt verschaffen. Darüber hinaus lassen sich diese Spiele durchaus mit anderen, weicheren Machtspielen kombinieren. Man kann also führungstechnisch auf dem neuesten Stand sein, sich als Teamplayer feiern lassen oder als „oberster Dienstleister", dessen angebliche Erfolgsformel lautet: „Dienen plus leisten". - Und man kann dennoch seine Boss-Spiele treiben. Vielleicht liegt ja in der Abwechslung verschiedenartiger Machtspiele ein ganz eigener Reiz.