Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Für Rother gewährleisten seine edle Abstammung sowie die gelungene Einbindung qualitativ hochwertiger Gefolgsleute seine Macht, seine Geltung und seine hohe Position in der Adelshierarchie, wodurch sich wiederum seine Herrschaftsfähigkeit hinreichend bezeugt. Doch obwohl diese Makellosigkeit [] so hervorgehoben [wird], formuliert bereits der nächste Vers ein anscheinend erhebliches Defizit: die fehlende Ehefrau. So beschreibt Rita Zimmermann die gegebene Ausgangssituation im König Rother, welche ebenfalls Ursprungssituation für diese Arbeit sein soll. Dass der Herrscher von Bari, König Rother, eine Frau benötigt, um seine Thronfolge zu sichern und diese im Laufe der Handlung auch findet und für sich gewinnt, ist Fakt. Doch stellt sich bei genauerer Betrachtung des Werkes die Frage, ob es im König Rother wirklich nur um die Lösung dieses Ausgangsproblems, der Sicherung der Thronfolge, geht oder ob es noch andere Beweggründe gibt, die genau diese beiden Protagonisten, Rother und die Königstochter, zusammenführen. Die sich daraus ergebende Fragestellung, welche nun im Speziellen an den Gegenstand herangeführt wird, ist, ob zwischen der Tochter von König Konstantin, und dem König aus Bari sich Minne in Form von Liebe entwickelt oder ob die Auserwählte nur Mittel zum Zweck bleibt. Darüber hinaus steht im Fokus der Untersuchung des Gegenstandes, ob es sich bei König Rother um ein mittelalterliches Werk handelt, welches den spezifischeren Begriff der Höfischen Minne thematisiert und deren Merkmale aufweist. Diese Fragestellung ist von Relevanz, da der Rezipient bei erstmaliger Lektüre des Werkes von dem Vorhandensein der Minne zwischen Rother und Königstochter ausgeht, weil dies oberflächlich auch so scheint. Bei genauerer Betrachtung und Analyse des Stoffes muss dieser erste Eindruck jedoch revidiert werden. Aus der bereits genannten Fragestellung leitet sich nun die, für diese Arbeit den roten Faden gebende These ab: Weder Höfische Minne, noch Minne mit der engeren Bedeutung Liebe kommen im König Rother zwischen den beiden Protagonisten, Rother und der Königstochter, vor. Zur Untersuchung dieser These soll als erstes der Terminus der Höfischen Minne und der Minne allgemein geklärt und unterschieden werden. Im Folgenden steht die Anwendung dieses Begriffes auf König Rother im Fokus der Betrachtung. Zu untersuchen sind dabei vor allem Textstellen, in denen Rother mit der Königstochter interagiert als auch Stellen, in denen der eine über [.]