Beschreibung
Jüdische Geschichte wird im Geschichtsunterricht vorrangig in Verbindung mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust unterrichtet. Fragen an andere Epochen finden wenig Beachtung, obwohl sie für die Unterrichtspraxis von hoher Relevanz sind: Wie werden Antisemitismus und Verfolgungsgeschichte im Vergleich zur allgemeinen jüdischen Geschichte thematisiert und in welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Erscheinen Juden nicht nur als Objekte und Opfer von Geschichte, sondern auch als Träger einer eigenen Kultur und Mitgestalter der Moderne? Erfolgt die Thematisierung auf der Grundlage einer Wissenschaftsorientierung, um gegen stereotype Bilder anzugehen, oder werden diese unflektiert reaktiviert? Im ersten Teil dieses Bandes wird anhand zahlreicher aktueller Schulgeschichtsbücher untersucht, in welchen Epochen, zu welchen Themen und auf welche Weise jüdische Geschichte dargestellt wird. Daraus ergibt sich eine Vielzahl didaktischer Herausforderungen, für deren Bewältigung Lehrkräfte im zweiten Teile zahlreiche Anregungen und Hinweise für den eigenen Unterricht erhalten. Für die 2. Auflage wurde eine Analyse der Entwicklung innerhalb der letzten zehn Jahre ergänzt.