Beschreibung
An Pierre, Buchhalter in Paris und alleinstehend, läuft das Leben vorbei. Sein Freund François ermuntert den bescheidenen und in sich gekehrten, jungen Mann zu einem Urlaub auf seinem halbverfallenen Anwesen in Frankreichs Süden. Hier, fernab der Zivilisation, in unberührter Natur, findet Pierre vielleicht zu sich selbst. Da erscheint bei anbrechender Dunkelheit in der Tür seiner Unterkunft eine stumme Fremde - aus dem Halbschlaf aufgeschreckt, nimmt Pierre die Frau nur schemenhaft wahr - die gleich darauf wieder im Wald verschwindet. Wer ist die geheimnisvolle Fremde mit dem verstörenden Blick? Geben die von ihr selbst verfassten Aufzeichnungen Aufschluss über ihre verlorene Vergangenheit? Den Leser erwartet eine subtile Spannung, die nicht loslässt. Ein Roman über Trauma und Identitätsverlust, Erwachen und Lebenssinn und über die seelische Pilgerreise von zwei Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus.
Autorenportrait
Gaito Gasdanow (1903-1971), in Sankt Petersburg geboren, kämpfte als Freiwilliger in der Weißen Armee. Nach deren Niederlage und gegen Ende der Bürgerkriegs wirren in Russland wurde er im Herbst 1920 von der Halbinsel Krim nach Konstantinopel evakuiert und kam über verschiedene Stationen im Jahre 1923 nach Paris. Mit seinem überaus erfolgreichen Erstlingsroman Ein Abend bei Claire (1930) zählte er zu den am meisten beachteten russischen Exilautoren der erste Emigration. Er hat neun Romane hinterlassen, einer blieb unvollendet. Der vorliegende Roman ist der zweite im Spätwerk des Autors, zu dem noch Die Pilger (im Buchhandel erhältlich) und Evelina und ihre Freunde gehören.