Beschreibung
Westernreiten! Für Janas geliebte Reitlehrerin Bettina ist das fast so ein Reizwort wie zuerst Isländer und Tölt. Aber alle Mädchen, egal ob vom Ulmen- oder vom Rappenhof - allen voran Jana und Theres - sind fasziniert von den bunten Pferden, die mit der Familie Defoe aus Wyoming auf dem alten Gutshof einziehen. Und von ihren sprechenden Namen wie Daffodils Morningcry, Go-Zippo- Go oder Mermaid. Nur Sitopanaki - 'Deren Füße singen, wenn sie geht' - ist noch geheimnisvoller. So wie ihr Besitzer: David, der Junge mit den grauen Augen unter dem Cowboyhut. Der kann nicht nur sagenhaft reiten, sondern auch sagenhaft erzählen
Autorenportrait
Zur Autorinnenseite von Christa Ludwig
Leseprobe
David starrte ins Feuer, drehte mit viel zu viel Kraft den Plastikdeckel einer Bionadeflasche auf, trank und erzählte weiter. «. sind vielleicht nur ein paar Funken gewesen, die in das Heu flogen. Aber das war trocken. Und der Wind. Das war sofort eine Feuerwand. Die drei Jungpferde flohen durch die Bänder, die wir zwischen den Felsen gespannt hatten. Aber Mermaid schrie nach Sito. Und sie war das ja gewohnt. Wenn da Feuer war, lief sie zu ihrer Mutter. Sie sprang über das brennende Heu. Normal wäre wahrscheinlich nichts passiert. Aber sie blieb hängen in dem Band über dem Heu, stürzte, war sofort wieder auf den Beinen - nur - das war nicht mehr dasselbe Pferd. Am Körper hatte sie nichts, wahrscheinlich kaum das Fell versengt. Nur die Mähne. Und der Schweif. Ein Appaloosa, rötlich schimmernder Red Dun mit roten Spots und mit Langhaar, wie es nie ein Appaloosa, nonsense, wie es noch überhaupt kein Pferd je gehabt hat. Feuermähne. Flammenschweif. Niemals zuvor hab ich so ein schönes Pferd gesehen. Und so ein schönes Pferd will ich auch niemals wieder sehen. Es war grauenhaft. Und schön. Sie lief gegen den Wind. Sie rannte um ihr Leben. Als ich begriff, dass sie zum Fluss rannte, bin ich hinterher.»