Beschreibung
Vom Klang der Sprache und den Farben der Poesie Christa Ludwig wandert in ihren spielerisch leicht erzählten Texten durch das Reich der Worte. Sprache ist ihr Lebenselixier. Sie sammelt Lieblingswörter, wirft Fragen auf wie »War das Wort zuerst Gesang?« und »Ist der Mensch zum Sehen geboren - oder eher zum Hören, weil man Sprache hören muss?« Sie erzählt, wie Gedichte Alltagsprobleme lösen können, und findet die Poesie im Alltag und den Alltag in der Poesie. In diesen kurzen, eingängigen Betrachtungen erschließt Christa Ludwig erstaunliche Phänomene der Sprache, die das Leben oft in einem ungewohnten Licht erscheinen lassen. Mit ihren Anregungen können wir auch in unserem Alltag einen überraschend neuen Blick auf die Dinge gewinnen.
Autorenportrait
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Leseprobe
Wir waren fünfzehn, als alles begann, sechzehn, als es zu Ende ging. Ein schreckliches Alter! Wir waren verwirrt und gehemmt und wussten nicht, wie wir uns gegenseitig sagen sollten, was wir empfanden. Aber wir lasen Gedichte, beide, zusammen, so trafen wir auf: Die Löcher sind die Hauptsache an einem Sieb. Ich habe dich so lieb. Und damit hatten wir einen Geheimcode! Wo immer wir waren, konnten wir sagen: Die Löcher sind die Hauptsache an einem Sieb. Und die Folgezeile schwebte lächelnd auf unseren Lippen. Die anderen hielten uns für verrückt, aber das war vorher nicht anders gewesen. Nach einem halben Jahr war alles vorbei, keine Ahnung, warum. Der Zauber brach. War es ein zu kurzes Gedicht gewesen? Waren die Löcher des Siebs verstopft? Und es war Frühling! Da fängt so etwas doch normalerweise an!
Inhalt
us dem Inhalt Vom Klang der Kellertür War das Wort zuerst Gesang? Das Zauberwort Zum Hören geboren Die Sprache, die niemand spricht Das Flüstern und der Glücksmotor Verbrennungen äußersten Grades Die Ente und die Nachtigall Die Ofenkachel und das Sieb Schiller für Wodka - Rilke für Slibowitz Sonne sagen Sonne sein. Und einiges mehr.