Beschreibung
Die politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts in Deutschland (1918, 1933, 1945, 1990) führten auch stets zu einer Veränderung der institutionellen Gestalt der Evangelischen Kirche der Union (EKU), deren Gliedkirchen im Westen (Berlin-Brandenburg-West, Rheinland, Westfalen) und Osten (Anhalt, Berlin-Brandenburg-Ost, Kirchenprovinz Sachsen, Pommern, Schlesien) lagen. Nach ihrer Konsolidierung bis 1961 geriet die EKU durch die DDR unter einen solchen politischen Druck, dass sie sich nach einem schmerzlichen Prozess in zwei Bereichen organisierte, die erst 1991 wieder zusammengelegt wurden. Als einziges gesamtdeutsches Gremium trafen sich der Rat, später die Räte der EKU monatlich über die Grenze hinweg zu Beratungen. Das freie politische Wort ihrer Synoden erregte das Missfallen der Staatsorgane - bis hin zum Politbüro der SED. Staatliche Versuche, das Handeln der EKU zu kontrollieren, blieben nicht aus.