Cassirers vierbändiges Werk 'Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit', dessen erster Band 1906 erschien, ist das klassische, bis heute nicht übertroffene Werk einer problemorientierten Philosophiegeschichtsschreibung. Band 1 umfasst den Zeitraum von Cusanus bis Bayle; er behandelt die Renaissance des Erkenntnisproblems, die Entdeckung des Naturbegriffs und die Grundlegung des Idealismus. Band 2 beginnt bei den Anfängen des Empirismus und beschreibt die Entwicklung des Idealismus und der Naturwissenschaft seit Leibniz und Newton, deren Ströme sich in der kritischen Philosophie Kants vereinigen. Band 3 erweitert die Darstellung des Erkenntnisproblems in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit über den Kreis des Kantischen Systems hinaus und behandelt die Lehren von Jacobi, Reinhold, Aenesidemus, Beck, Maimon, Fichte, Schelling, Hegel, Herbart, Schopenhauer und Fries. In Band 4 geht es um die erkenntniskritische Nüchternheit, die im 20. Jhdt. an die Stelle des >metaphysischen Rausches< getreten ist, der die nachkantische Philosophie bestimmte.