Beschreibung
Seit seiner Gründung durch Erich Rothacker war das Archiv für Begriffsgeschichte immer beides zugleich: ein Hort materialer Forschung und ein Forum theoretischer Besinnung. Der vorliegende Band knüpft an diese Tradition und das ihr innewohnende Wissen um die Interdisziplinarität der Begriffsgeschichte mit Stellungnahmen zur Beantwortung der Frage nach dem Sinn und Nutzen der Disziplin an: »Wozu - noch immer - Begriffsgeschichte?« Hinzu treten Abhandlungen über Comenius Kulturbegriff, John Lockes Einführung des Terminus (the) Self, Kierkegards Sprung, Nicolai Hartmanns Theorie der Philosophiegeschichtsschreibung und Reinhart Kosellecks Wende zur Pragmatik. Ein Schwerpunkt ist dem begriffshistorischen uvre des Genfer Literaturwissenschaftlers Jean Starobinksi gewidmet, dessen methodisches Eigenprofil die ihm gebührende Aufmerksamkeit hierzulande noch nicht gefunden hat.
Autorenportrait
Petra Gehring ist Professorin für Theoretische Philosophie an der Technischen Universität Darmstadt. Arbeitsschwerpunkte: Geschichte und Metaphysik des Lebensbegriffs, Modale Konzepte der Macht, Technikforschung, Digitale Metaphernanalyse, Methoden der Digital Humanities. Ausgewählte Veröffentlichungen: Was ist Biomacht? Vom zweifelhaften Mehrwert des Lebens (Frankfurt am Main, New York 2006); Traum und Wirklichkeit. Zur Geschichte einer Unterscheidung (Frankfurt am Main, New York 2008); Theorien des Todes zur Einführung (Hamburg 2010).