Beschreibung
Das Virus hat uns kalt erwischt. Bisher richteten wir unser alarmiertes Augenmerk auf die Makro-Skala des Klimawandels und vernachlässigten sträflich die organische Mikro-Skala im gesamtplanetarischen «oikos», dem Haushalt der Erde. Jetzt stellt sich heraus: Unser Planet ist ein gewaltiger Keimträger. Und ökologisch denken bedeutet, auch mit den kleinsten Mitbewohnern zu rechnen. Die Mikrobe kann deshalb als Metapher dienen für die Macht des Zufalls; die begrenzte Operationsfähigkeit des Menschen; das unbekannte Unbekannte; das Fremde, Invasive; die Kontamination, den «Dreck». Es ist an der Zeit, sich auch philosophisch mit diesen Stellgrössen des künftigen planetarischen Lebens auseinanderzusetzen. Die Realität, in der wir leben, ist total viral.
Autorenportrait
Eduard Kaeser studierte theoretische Physik und anschliessend Wissenschaftsgeschichte und Philosophie an der Universität Bern. Er promovierte im Fach Philosophie und war als Gymnasiallehrer für Physik und Mathematik tätig. Seit seiner Pension publiziert und referiert er zu Themen zwischen Wissenschaft und Philosophie.
Schlagzeile
Essays zum Zeitalter der Mikrobe