Beschreibung
Warum werden plötzlich Millionen für Dateien gezahlt? Bringen digitale Eigentumszertifikate NFTs genannt eine Demokratisierung des Mäzenatentums? Radikalisieren sie nur bestehende Machtgefälle? Oder handelt es sich um einen bloßen Fetisch?
Wieder bläst eine Avantgarde zum Sturm auf die etablierte Kunst und ihre Institutionen. Im Gepäck hat sie eine nostalgische Computerspielästhetik und eine neue Sorte Ware mit gigantischen Gewinnversprechen. Mit dem Boom NFT-zertifizierter Krypto-Kunst ergießt sich eine Schwemme digitaler Folklore über eine Kunstwelt, die ihre mühsam errungenen Werte infrage gestellt sieht. Kolja Reichert zeigt, dass es weniger Kunst als Geschichte selbst ist, auf die hier gewettet wird und wie darin die Grenzen von Publikum und Werk, von Kunst und Geld verschwimmen.
Autorenportrait
Kolja Reichert, geboren 1982, ist Kunstkritiker. Er war Redakteur von Spike Art Quarterly, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. 2018 erhielt er den Will-Grohmann-Preis der Akademie der Künste Berlin.
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