Beschreibung
Doing History - körperbezogene und emotionale Performanzen spielen in der populären Geschichtskultur eine herausragende Rolle. Dennoch wurde die Inszenierung einer "lebendigen" Vergangenheit bisher nur im Kontext von Schulen, Gedenkstätten und Museen einer kritischen Beurteilung unterzogen. Dieser Band schließt nun auch Formen außerhalb der traditionellen Bildungsorte mit ein und nimmt die dort hergestellten, aufgeführten und ausgehandelten Geschichtserfahrungen in ihrer Bedeutung für die verschiedenen Akteure ernst. Die Beiträge aus Kultur-, Geschichts- und Medienwissenschaft konzentrieren sich auf die körperlichen Praktiken, die Materialität der beteiligten Dinge und das Erleben in diesen Feldern, die sich an der Vergangenheit orientieren und doch immer auf die Gegenwart bezogen sind. Dabei wird deutlich, wie sich Deutungshoheiten über Geschichte verschieben, sich gegenseitig inspirieren und provozieren können.
Autorenportrait
Dr. Sarah Willner, 2001-2008 Studium der Empirischen Kulturwissenschaft und Amerikanistik an der Universität Tübingen; 2009-2011 wissenschaftliches Volontariat am Stadtmuseum Tübingen; 2011-2015 wissenschaftliche Mitarbeit im Forschungsprojekt "Living History. Reenacted Prehistory between Research and Popular Performance" am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen; Promotion 2015 mit einer ethnographischen Kulturanalyse des archäologischen Themenwanderns in den Alpen; 2016-2017 Leitung Bildung und Vermittlung am paläon - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere; ab 2017 Leitung der Volkshochschule Hechingen.