Der Alltag der pädagogischen Kultivierung wird in diesem Buch in unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen. Im Mittelpunkt stehen zunächst pädagogische Orte der Tradierung und Innovation von Wissens- und Könnensbeständen, nämlich die Schule, der Betrieb, das Theater und das Museum. Für eine alltägliche Kultivierung sind hier leibliche und gestenbezogene Interaktionen ebenso von zentraler Bedeutung wie didaktische Beziehungen, pädagogische Führungsstile und transkulturelle Differenzen. Gezeigt wird, wie eine jeweils spezifische Formästhetisch-kultureller Bildung sich in der Auseinandersetzung mit pädagogischen Arrangements und kunstförmigen Gegenständen entfalten kann. Dabei sind individuelle Denk-, Wahrnehmungs-, Handlungs- und Urteilsmuster in einen lebenslangen Prozess der kulturellen Bildung von Ich und Welt verwickelt. Orte, situative Gestaltungen und intendierte Wirkungen kultureller Bildung sind allerdings nicht verstehbar ohne eine Untersuchung der Metaphern von Kulturalität und ohne eine Klärung der maßgeblichen kulturanthropologischen und pädagogischen Zusammenhänge. Eine„Kultivierung des Alltags“ (Liebau) ist ohne einen Alltag der Kultivierung nicht zu haben.
Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Dozenten und Studierende der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, insbesondere der Pädagogik.