Beschreibung
KAIRO, IM SPÄTEN 18. JAHRHUNDERT. Die junge Nahri verdient ihren Lebensunterhalt damit, osmanische Adlige mit medizinischen Taschenspielertricks zu betrügen, in der Hoffnung auf ein sorgenfreies Leben. Doch als sie bei einem ihrer Rituale versehentlich Dara herbeiruft, einen ebenso gerissenen wie mysteriösen Dschinn-Krieger, gerät ihr Leben aus allen Fugen. Zusammen mit ihrem unfreiwilligen Verbündeten flüchtet Nahri über heiße windgepeitschte Sande und Flüsse voller mythischer Kreaturen nach Daevabad - der sagenumwobenen Stadt aus Messing - und Heimstätte der Dschinn-Clans. Es ist eine Stadt voller Magie und Feuer, in der die eigene Abstammung so gefährlich sein kann wie jeder bösartige Zauber; eine Stadt, in der alte Ressentiments tief sitzen und der königliche Hof mit eiserner Hand regiert; eine Stadt, an die Nahri nun unwiderruflich gebunden ist - und in der ihre bloße Anwesenheit einen Krieg zu entfachen droht, der schon seit Jahrhunderten brodelt Band 1 der Daevabad-Trilogie Die DaevabadTrilogie im Überblick Band 1: Die Stadt aus Messing Band 2: Das Königreich aus Kupfer Band 3: Das Imperium aus Gold Erweiterung der Trilogie: Der Fluss aus Silber
Autorenportrait
S. A. CHAKRABORTY ist die Autorin der international renommierten Daevabad-Trilogie. Ihr Werk wurde in über ein Dutzend Sprachen übersetzt und für den Hugo, Locus, World Fantasy, Crawford und Astounding Award nominiert. Wenn sie nicht gerade in Büchern über Hochstapler aus dem 13. Jahrhundert und politische Intrigen der Abbasiden vergraben ist, wandert oder strickt sie gerne und versucht, komplizierte mittelalterliche Mahlzeiten nachzukochen. Man findet sie online unter www.sachakraborty.com oder auf Twitter und Instagram unter @SAChakrabooks, wo sie gerne über Geschichte, Politik und islamische Kunst resümiert. Sie lebt derzeit in New Jersey mit ihrem Mann, ihrer Tochter und einer ständig wachsenden Anzahl von Katzen.
Leseprobe
Ein Pfeil sauste durch die Luft. Nahri kreischte auf, als er ihre Schläfe streifte. Sie taumelte vorwärts, griff sich an den Kopf und starrte ihre blutbeschmierten Finger an. Die kalte Stimme meldete sich erneut. »Bleib auf der Stelle stehen, oder der nächste fährt dir durch die Kehle.« Sie erstarrte und presste weiter eine Hand an die Wunde. Das Blut gerann bereits, doch sie wollte der Kreatur keinen Grund geben, ihr noch ein weiteres Loch zu verpassen. »Dreh dich um.« Sie schluckte ihre Angst herunter, drehte sich um, hielt die Hände ganz still und den Blick zu Boden gerichtet. »B-bitte töte mich nicht«, stammelte sie. »Ich wollte nicht « Der Mann oder was immer er war atmete laut ein; ein Geräusch, das an erlöschende Kohle erinnerte. »Du du bist ein Mensch«, flüsterte er. »Woher beherrschst du Divasti? Wieso kannst du mich überhaupt hören?« »Ich « Nahri stutzte und stellte fest, dass sie nun endlich den Namen der Sprache kannte, die sie seit ihrer Kindheit beherrschte. Divasti. »Sieh mich an.« Er kam näher, und die Luft zwischen ihnen erwärmte sich und duftete nach verbrannter Zitrone. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Sie holte tief Luft und zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. Sein Gesicht war wie das eines Wüstennomaden bedeckt, doch selbst wenn es zu sehen gewesen wäre, bezweifelte sie, dass sie etwas anderes als seine Augen wahrgenommen hätte. Sie waren grüner als Smaragde und fast zu hell, um direkt hineinzusehen. Er kniff die Augen zusammen und schob ihr Kopftuch zurück, und Nahri zuckte zusammen, als er ihr rechtes Ohr berührte. Seine Fingerspitzen waren so heiß, dass selbst dieser kurze Kontakt ihre Haut versengte. »Shafit«, sagte er leise