Beschreibung
Reflexe sind unwillkürliche Muskelreaktionen auf einen sensorischen Stimulus, der über die Sinne empfangen wird und im Gehirn zu entsprechenden Verarbeitungsprozessen führt.Es gibt frühkindliche Reflexe, die dem Säugling nach der Geburt das Überleben sichern, wie z. B. den Such-, Saug- und Schluckreflex, ohne den er verhungern würde. Haben die frühkindlichen Reflexe nach dem ersten Lebensjahr ihre Aufgabe erfüllt, können die Haltungsreflexe voll zur Entfaltung kommen. Sie ermöglichen uns einen aufrechten Gang und lebenslang eine angemessene Anpassung an die jeweilige Situation.Es kann passieren, dass ein frühkindlicher Reflex über den ihm von Natur aus zustehenden Zeitrahmen hinaus aktiv bleibt. Dies äußert sich dann in unbewussten motorischen Bewegungen. Zum Beispiel wird bei einer Kopfdrehung nach rechts automatisch der gleichseitige Arm mit nach außen geführt. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass der entsprechende Reflex nicht integriert ist und motorische Restreaktionen auftreten.Muss ein frühkindlicher, nicht integrierter Reflex willentlich in seinem Bewegungsmuster kontrolliert werden, so bindet dies viel Energie in bewussten Gehirnarealen, die ansonsten für kognitive Leistungen zur Verfügung stünden.
Autorenportrait
Bärbel Hölscher, geb. 1957 ist professionelle Kinesiologin mit Fachschwerpunkt Gehirn und beschäftigt sich schon seit Jahren mit den Auswirkungen von nicht integrierten frühkindlichen Reflexen. Sie hat hierzu einen interdisziplinären Kurs entwickelt mit dem gleichnamigen Titel, den sie sehr erfolgreich in Deutschland, Österreich und in der Schweiz unterrichtet. Mittlerweile bildet sie Kolleginnen aus, die dann ebenfalls ihren Kurs unterrichten dürfen. Ihr Buch ist ab Oktober auch in englischer Sprache erhältlich.