Beschreibung
Das Klagenfurter Stadttheater unter der Intendanz Dietmar Pflegerls war ein künstlerischer Glücksfall und es war ein Modell: Wie organisiert man abseits der kulturellen Metropolen ohne festes Ensemble einen Dreispartenbetrieb mit höchstem künstischem Anspruch. Wie weckt man Theaterbegeisterung bei einem Publikum, das vorwiegend aus ländlichen Regionen kommt. Wie muss gesellschaftlich engagierte Theaterarbeit in einem hoch emotionalisierten politischen Umfeld aussehen. iWie verbindet man die Pflege und Erneuerung der großen Theatertradition im Drama und in der Oper mit der Förderung der Gegenwartsdramatik. Dietmar Pflegerl hat eineinhalb Jahrzehnte lang gezeigt, wie das scheinbar Unvereinbare zu vereinen, das scheinbar Unmögliche zu schaffen ist. Das Publikum und auch die Presse, die österreichische und die internationale haben ihn dafür bejubelt: dass es ihm gelungen ist, die Besten des gegenwärtigen Theaters in die kleine Stadt am Wörthersee zu bringen, dass er viele Talente entdeckt hat, die im Gegenzug vom Klagenfurter Stadttheater aus ihren Weg auf die großen Bühnen gemacht haben, dass er die Tradition durch intelligente und zeitnahe Inszenierungen erneuert hat und dass er Uraufführungen von Gert Jonke, Peter Turrini, Werner Kofler, Dieter Kaufmann, Peter Androsch, Ernst Hinterberger und Zdravko Haderlap ermöglicht hat. Nicht zuletzt wurde Dietmar Pflegerl auch dafür geschätzt, dass er das Theater stets auch als eine Institution begriffen hat, die zu den drängenden Fragen der Zeit und zum Verhältnis von Kultur und Politik im Lande Position beziehen muss. Dieses Buch dokumentiert die künstlerisch überaus erfolgreiche, an Kontroversen reiche und vom Publikumszuspruch her sensationelle Intendanz von Dietmar Pflegerl am Stadttheater Klagenfurt in den Jahren 1992 bis 2007. Freunde, Kritiker, Wegbegleiter ziehen Bilanz, geben persönliche Eindrücke wieder, berichten über ihrer Arbeit mit Dietmar Pflegerl, versuchen eine Einschätzung seiner für die österreichische Theaterlandschaft Maßstab gebenden Arbeit. Eine Dokumentation sämtlicher Produktionen dieser eineinhalb Jahrzehnte hält die Namen aller Mitwirkenden und einzelne Momente der so flüchtigen Theaterkunst fest.