Beschreibung
Wie geht die bürgerliche Gesellschaft mit denen um, die, gemessen an ihrem Begriff der Vernunft, unvernünftig sind? Klaus Dörner zeigt die Tatsache und die Gründe, warum die bürgerlichen Gesellschaften in England, Frankreich und Deutschland erst im Zusammenhang mit der industriell-kapitalistischen Revolution ihre psychisch Kranken als "die Irren" wahrnahmen: eine reich dokumentierte Geschichte der Psychiatire-Geschichtsschreibung, mit kritischem Überblick der klassischen Werke und ihrer Tendenz. "Bürger und Irre" war seit seinem ersten Erscheinen 1969 bahnbrechend bei der Entstehung der Psychiatriebewegung in der Bundesrepublik und in Italien. Die zahlreichen Einzeluntersuchungen, die in der Folge entstanden, die Übersetzungen in alle europäischen Sprachen zeigen, dass die Wirkung dieses Werkes ungebrochen ist. "Solange psychisch Kranke bestenfalls nur den halben Pflegesatz im Vergleich zu körperlich Kranken zugesprochen bekommen, dauert die ungleiche Auseinandersetzung zwischen 'Bürgern' und 'armen Irren' an." Klaus Dörner
Autorenportrait
Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus Dörner, geboren 1933 in Duisburg, Studium der Medizin, Soziologie und Geschichte, habilitiert an der Psychiatrischen Universitätsklinik Hamburg, seit 1980 leitender Arzt der Westfälischen Klinik für Psychiatrie Gütersloh, lehrt Psychiatrie an der Universität Witten-Herdecke.
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