Beschreibung
'Wo Finsternis ist, geht es allemal heroisch, lächerlich, derb und banal, tragisch und komisch zugleich zu.' Dies ist das Motto von Oskar Maria Grafs sechs tragisch-düsteren Dorfgeschichten über den Zipfelhäuslersepp, den Martl, die Wachelberger oder den Peter Greiner. In detailgetreuen Milieustudien führt Graf dem Leser die kantigen Figuren der bayerischen Landbevölkerung und ihren Dialekt vor Augen. Gemeinsamer Ausgangspunkt der Erzählungen ist die ungeschminkte Realität der menschlichen Abgründe: Armut, Antisemitismus, Gier, Gewalt und Borniertheit beherrschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts das ländliche Leben, wo Fremde nicht willkommen sind. Dabei schmerzen Hilflosigkeit und Verzweiflung genau so sehr wie die blinde Wut - wo Leben wirkt, ist eben auch immer Finsternis.
Autorenportrait
Oskar Maria Graf wurde 1894 in Berg am Starnberger See geboren. Mit seinem Roman »Wir sind Gefangene« gelang ihm 1927 der Durchbruch. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ging er nach Wien, ab 1938 lebte er in New York, wo er 1967 starb.