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Mystik - der wahre Weg zu Gott?

Die Kontroverse um den Benediktinerpater und Zen-Lehrer Willigis Jäger

Meesmann, Hartmut/Jäger, Willigis/Baatz, Ursula u a
Erschienen am 08.12.2010, 1. Auflage 2010
16,90 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783880952058
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format (T/L/B): 1 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Dieses Buch dokumentiert die wichtige Debatte über die Positionen des Benediktinerpaters und Zen-Meisters Willigis Jäger, die in Publik-Forum geführt wurde. Hinzugekommen sind vertiefende Beiträge zur Klärung einzelner zentraler Fragen und ein Gespräch mit Willigis Jäger. Hinter der Auseinandersetzung steht die Frage, ob sich das Christentum der Zukunft aus den traditionellen kirchlichen Vorgaben wird lösen müssen, wenn es überleben will. Und ob der religionsübergreifende Weg, den Willigis Jäger vorschlägt und propagiert, wirklich überzeugend und zukunftsweisend ist.

Autorenportrait

InhaltsangabeVorwort7 1. Die Debatte Ursula Baatz: Auferstehung trifft Erleuchtung Willigis Jäger: Der Urgrund und das Erdbeben Tiemo Rainer Peters: Mit geöffneten Augen Franz-Johannes Litsch: Der Apfel und das Erwachen Helmut Etzold: An den Grenzen des Verstandes Johannes Kopp: Nichts bleibt, wie es war Klemens Speer: Hinter die Worte schauen Michael Seitlinger: Das Scheitern der Sprache 2. Vertiefungen Andreas Nehring: Persönliches Erleben ist alles Ursula Baatz und Karl Baier: Im Osten nichts Neues Jan Sedivy: Die Wahrheit muss atmen können Hartmut Meesmann und Jürgen Werbick: Wider das Pathos der Erfahrung Gotthard Fuchs:Innigste Einheit in bleibender Unterschiedenheit Christian M. Rutishauser SJ: In der Gewalt ist Gott abwesend Ursula Baatz: Im Antlitz des Anderen Norbert Copray, Hartmut Meesmann und Willigis Jäger: Das Ziel aller Religion Die Autorinnen und Autoren Literatur in Auswahl

Leseprobe

Vorwort Eine wichtige Debatte um die Zukunft des Christentums - und überhaupt der Religion Von Hartmut Meesmann Die Aufregung begann mit einem Beitrag der Wiener Journalistin und Religionswissenschaftlerin Ursula Baatz. In einem Beitrag für die Zeitschrift Publik-Forum (Ostern 2010) ging sie der Frage nach, wie christliche Zen-Lehrerinnen und -lehrer das Verhältnis von Buddhismus und Christentum, Religion und Mystik bestimmen - nämlich sehr unterschiedlich. Dabei kritisierte sie vor allem den Benediktinerpater und Zen-Lehrer Willigis Jäger, der inzwischen im Benediktushof bei Würzburg lebt und dort Zen-Kurse gibt. Ihr Urteil fiel hart aus: Â'Wer Holocaust und Tsunami auf dieselbe Ebene stellt, hat offenbar die Fähigkeit zur Unterscheidung verlorenÂ', schrieb Baatz. Und weiter: Â'In Buddhismus und Christentum gilt jedoch die Fähigkeit der weisen Unterscheidung als Kriterium spiritueller Reife.Â' Sie warf Jäger vor, sich auf seinem mystisch-spirituellen Weg von der Ethik verabschiedet zu haben. Denn: Laut Jäger sind das Gute und das Böse gleichermaßen im göttlichen Urgrund aufgehoben. Es konnte nicht verwundern, dass der Angesprochene sich in einer Antwort zur Wehr setzte. Damit setzte in der Zeitschrift eine kontroverse, mitunter auch scharfe Auseinandersetzung ein, die auf ein ausgesprochen reges Interesse der Leserinnen und Leser stieß und auch dort, wen wundert¿s, zu gegenteiligen Reaktionen führte. Nach einer Studie der Identity Foundation - das ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich im interdisziplinären Austausch mit dem Wandel kultureller Identitäten befasst - fühlen sich nur noch 45 Prozent der deutschen Bevölkerung von den christlichen Kirchen angesprochen. Etwa zehn bis fünfzehn Prozent werden als Â'spirituelle SinnsucherÂ' bezeichnet, rund zehn Prozent als Â'Traditions-ChristenÂ'. Die übrige Bevölkerung nennen die Autoren der Studie Â'unbekümmerte Alltags-PragmatikerÂ'. Rund 35 Prozent der Bevölkerung denken inzwischen als Â'religiös KreativeÂ' - innerhalb wie außerhalb der Kirchen - eigenständig über ihre religiösen Glaubensvorstellungen nach. Nachzulesen sind die Ergebnisse in der Studie Â'Spiritualität in DeutschlandÂ' aus dem Jahr 2006. Die Sinnsucher und religiös Kreativen, die mit den christlichen Kirchen nichts mehr anzufangen wissen - sie hat Willigis Jäger als Zielgruppe im Sinn. Ihnen will er einen Weg weisen, wie sie Religiosität und Spiritualität für sich (wieder) entdecken können: nachvollziehbar und verständlich, gestützt auf eine tiefe mystische Einheitserfahrung, jenseits von Dogmen und rationaler Theologie. Mystische Religion soll zum göttlichen Urgrund führen, der sich in jedem einzelnen Menschen manifestiert. Jäger nennt es seinen eigenen Zen-Weg, der jede Konfession übersteigt. Die katholische Kirchenleitung hält dem 86-jährigen Benediktiner vor, den christlichen Glaubensweg längt verlassen zu haben. Sie hat ihn mit einem Bußschweigen belegt, an das sich der Zen-Lehrer jedoch nicht hält. In vielen Büchern legt er nach wie vor seine Sicht der Dinge vor. Es stellen sich in der Tat spannende und wichtige Fragen an den eigenwilligen Mönch. Einige von ihnen sind Gegenstand der Beiträge in diesem Buch: Wie kommt es, dass Erfahrung heute einen solch hohen Stellenwert bekommen hat im Feld des Religiösen? Welche Rolle spielt dabei der Zen? Welche Rolle kommt überhaupt noch dem Verstand zu, mithin der Theologie? Braucht es ein neues Gottesbild, den Abschied vom personalen Gott? Muss das Verhältnis zwischen Gott und Welt neu gedacht werden? Welche Rolle spielt Jesus von Nazareth in der neuen Erfahrungsreligiosität? Welche Bedeutung kommt den Religionen und Konfessionen zu? Sind sie überhaupt noch nötig? Gibt es eine Entwicklung des religiösen Bewusstseins? Wenn ja, was folgt daraus? Welche Rolle spielt in der Mystik das politische und soziale Engagement, also die Ethik? Dokumentiert werden in diesem Buch die Beiträge, die in Publik-Forum e ...

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