Beschreibung
Nach einer einleitenden Vorbereitung der methodologischen Fragen und des historischen Horizonts - die mystische Bewegung im Europa des 14.Jahrhunderts, die Eckhart-Rezeption über die Jahrhunderte hin, die "Problematik" um die Einordnung von Eckharts Lehre in Philosophie oder Mystik - arbeitet die Untersuchung (abweichend von zahlreichen anderen Eckhart-Interpretationen) Eckharts Hinführung zur Gottesgeburt im Inneren der Seele heraus. Dabei zeigt sich einmal mehr, daß in der abendländischen Philosophie und hier insbesondere in der deutschen Mystik Parallelen zur indischen Weisheit und yogischen Lebenspraxis bestehen, die dem heutigen Bedürfnis nach Bewußtseinserweiterung, Integralität und existentieller Selbstverwirklichung voll Rechnung tragen. "Ruhe", "Sammlung" und "Gelassenheit" als die drei Aspekte auf dem Weg zur Gottesgeburt weisen über die Kopfarbeit am Beginn weit hinaus in die Bereiche yogischer Enthaltsamkeit, meditativer Konzentration auf die Einheit mit dem Absoluten und des "Loslassens" allen Verlangens bei gleichzeitigem Sicheinlassen in das göttliche Geschehen, das sich von seinem Wesen her jeglicher Machbarkeit entzieht (Gnade). "Die ganz aus den Eckhartschen Texten - den lateinischen und deutschen - erarbeitete Studie besticht durch ihre Beschränkung auf die zentralen Gedanken des Meisters und ihre nie aufdringliche Interpretationssprache" ("Neue Zürcher Zeitung").