Beschreibung
"Travelling Gender Studies" verfolgt Rezeptionen und Theorietransfers in den Gender Studies. Die Beiträge thematisieren im ersten Teil räumlich grenzüberschreitende Dynamiken und Theorietransfers an Beispielen der deutschen Frauen- und Geschlechterforschung vor und nach 1989. Gefragt wird danach, was Ost- und Westfeministinnen wechselseitig voneinander gelernt haben und inwiefern sich im Zuge dieser Lernprozesse Genderkonzepte, aber auch damit beispielsweise einhergehende Arbeits- und Politikbegriffe verändert haben - und wie diese theoretischen Debatten nach 1989 weitergeführt wurden. Der zweite Teil fokussiert gesamteuropäische Transformationsprozesse in den vormals sozialistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas. Hier interessiert, welche Verständnisse von Gender und welche Zugänge zu Gender Studies in ausgewählten Ländern wie verhandelt werden, welche Theorien, Modelle und Ansätze erarbeitet, rezipiert, weiterentwickelt oder auch ignoriert wurden. Schließlich wird Gender als "weit gereistes" Konzept im Lichte aktueller Theorieentwicklungen diskutiert. Die Autorinnen analysieren, welche theoretischen Konzepte das Feld der Gender Studies beeinflusst und verändert haben, aber auch welchen epistemologischen Wert Thematisierungen außerhalb des Wissenschaftskontextes - z.B. literarische Texte - für die Wissensgenerierung in den Gender Studies haben.