Beschreibung
Eine konsequent literarische Neuübersetzung, die besonderen Wert darauf legt, die schriftstellerische Brillianz dieser wundervollen, in manchem an Bölls "Nicht nur zur Weihnachtszeit" erinnernde und zu recht berühmte Erzählung Lu Xuns (1881-1936), des großen Begründers der modernen chinesischen Literatur, zu bewahren. Lu Xun, der angetreten war, mit seinen Geschichten soziale Missstände anzuprangern und den Geist der Menschen zu verändern, beschreibt in der Lebensgeschichte der Witfrau Xianglin mit hintergründiger (Selbst-)Ironie die Gegensätze zwischen den oft grausamen Regeln der alten Gesellschaft Chinas und der Ratlosigkeit und Machtlosigkeit seiner jungen Intellektuellen zu Beginn der Republikzeit.
Autorenportrait
Lu Xun (1881-1936, auch geschrieben Lu Hsün) gilt als Begründer und wichtigster Vertreter der modernen chinesischen Literatur. Er beteiligte sich federführend an der sogenannten "4. Mai-Bewegung", die von 1919 an für eine kulturelle Erneuerung und Modernisierung Chinas kämpfte, und als Schriftsteller prägte er zugleich die Bewegung für eine neue chinesische Literatur, die sich ebenfalls die Aufklärung des chinesischen Volkes und Kritik an elitären und unmenschlichen überlieferten Traditionen zum Ziel setzte.