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Naturerscheinungen

Die Sprachlandschaften des Nature Writing

Erschienen am 16.10.2019
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783957577986
Sprache: Deutsch
Umfang: 326 S.
Format (T/L/B): 3 x 20.5 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Je mehr uns die Natur abhandenzukommen scheint, umso emphatischer wird sie beschworen. Seit gut zweihundert Jahren hat sich in England und Nordamerika ein literarisches Genre ausgebildet, das uns die Natur nahezubringen versucht. Jürgen Goldstein liest die Klassiker des Nature Writing: von Henry David Thoreau, John Muir, Nan Shepherd und Edward Abbey bis Annie Dillard und Robert Macfarlane. Darüber hinaus nimmt er Autoren in den Blick, die bisher nicht dem Nature Writing zugerechnet werden: Alexander von Humboldt etwa, Werner Herzog und Marion Poschmann. Sie alle setzten auf die Einsicht, dass die Sprache unser Denken formt und somit die Wirklichkeit, in der wir leben. Ihr gemeinsamer Versuch, einen sensiblen Zugang zur entgleitenden Natur zu bewahren, wird von Goldstein in den weiten Horizont unserer Kultur- und Sprachgeschichte gestellt und auf seine Aktualität hin befragt: Ist Nature Writing ein Korrektiv zur technischen Epoche des Anthropozän oder lediglich ein Trostpflaster für sinnentleerte Großstädter, die in einer idealisierten Natur jene Ursprünglichkeit und Wildheit wiederzufinden suchen, die ihrem Leben abhandengekommen sind? Nature Writing ist auch ein Spiegel unserer Sehnsüchte. Es entspricht unserem Verlangen, es mit einer Natur zu tun zu haben, die für die Beantwortung der Frage, wie ein gutes Leben gelingen kann, nicht gleichgültig ist.

Autorenportrait

Jürgen Goldstein, geboren 1962, lehrt als Professor für Philosophie an der Universität Koblenz-Landau. Maßgeblich von Hans Blumenberg inspiriert, widmen sich seine Studien der Genese und dem Profil der Moderne. Seine Bücher befassen sich mit der Herausbildung der neuzeitlichen Subjektivität und Rationalität, der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Geschichte der Naturwahrnehmung. Für sein Buch Georg Forster. Zwischen Freiheit und Naturgewalt erhielt er 2015 den Gleim-Literaturpreis und 2016 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch / Essayistik.

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