Beschreibung
Der vorliegende Sammelband untersucht das Verhalten der global agierenden Konzerne auf ihre Wirkungen auf Dritte und die Umwelt. Verhalten sich die Konzerne unbeaufsichtigt von ihrer nationalen Öffentlichkeit ethisch? Welche Rahmenbedingungen, die ethisches Verhalten sicherstellen, gibt es für diese Konzerne im Ausland? Inwiefern sind die Konzerne für die Schädigungen von Lebewesen und Umwelt im Ausland verantwortlich und was kann man dagegen tun? Steht ethisches Unternehmensverhalten mit dem Unternehmensziel der Gewinnmaximierung im Widerspruch? Der erste Beitrag lautet Ansätze einer globalen Ethik und der Handlungsrahmen für globale Konzerne. Gibt es eine globale Ethik? Zur Beantwortung dieser Frage werden unter anderem Gerechtigkeitstheorien und der Weltethos von Küng herangezogen. Als ethischer Handlungsrahmen werden sowohl die OECD-Leitlinien als auch die Prinzipien des Global Compacts Orientierungshilfe analysiert, die die Themen Menschenrechte, Gleichberechtigung, Kinderarbeit, Arbeitsnormen und Umwelt berücksichtigen. Die Industrieländer verfolgen eine Entwicklungspolitik, um der Dritten Welt zu helfen. Diese soll dem Verhalten der globalen Konzerne gegenübergestellt werden. Der zweite Beitrag stellt die Grundlagen und Erfahrungen der internationalen Entwicklungspolitik dar. Die Akteure, Ziele und Instrumente der Entwicklungpolitik werden dargestellt und das Ergebnis am Beispiel Afrikas analysiert. Der dritte Beitrag widmet sich dem Weltklima und dem Einfluss der globalen Konzerne. Die Auswirkungen und Folgen des Wandels werden dargestellt und die unethischen Produktionsverfahren der Konzerne erläutert, welche zu einem großen Anteil zum Klimawandel beitragen.Es folgen weitere Beiträge zur ethischen und erfolgsorientierten Bewertung der Konzeraktivitäten im Ausland. Hier widmet sich Beitrag vier der Lebensmittelindustrie allgemein am Beispiel des Geflügelhandels in Afrika der globalen Verpackungsproblematik und als Unternehmensstudien Nestlé und dem BlueFuture Project. Der fünfte Beitrag bewertet die internationale Unternehmenspolitik der Agrar- und Pharmabranche am Beispiel von Pfizer und Cargill. Beitrag sechs untersucht die Öl- und Rohstoffindustrie und Beitrag sieben die internationale Unternehmenspolitik der Sportartikelindustrie am Beispiel von Nike. Der Sammelband schließt mit dem Fazit des Herausgebers.
Autorenportrait
Nach Auslandsaufenthalten in den USA und Brüssel beendete der Autor seine Doktorarbeit über die europäische Stahlpolitik als Assistent am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik der Universität Tübingen. Danach arbeitete er im internationalen Unternehmenskundengeschäft einer der fünftgrößten deutschen Banken, wodurch er ständig Kontakt zur Geschäftsführung zahlreicher Unternehmen hatte. Unter Einbeziehung dieser Feldforschung schrieb der Autor zahlreiche Bücher und Aufsätze zu den Themen Wirtschaftsethik, Märkte, Wettbewerb und insbesondere Finanzmärkte. Als einer der wenigen warnte er auch Ende der 90er Jahre vor der Börsenbubble, vor ihrem Zusammenbruch und im Jahr 2000 vor einer gigantischen Finanzmarktkrise, die nur noch unter massiven Belastungen der Steuerzahler aufgefangen werden könne. Derzeit ist Christian A. Conrad Professor für Volkswirtschaftslehre und Leiter des Master-Seminars Angewandte Wirtschaftsethik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Saarbücken.
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