Beschreibung
Der Ägyptologe Leo Buri führt ein beschauliches, ruhiges Leben. Bis ihm eines Tages eine rätselhafte Schrift in die Hände fällt, die er nicht entziffern kann und die schlagartig alles verändert. Ohne einen ersichtlichen Grund verhalten sich die Menschen ihm gegenüber plötzlich ablehnend: Seine Freunde wenden sich ab, seine Frau Stefanie trennt sich und die Arbeitskollegen raten ihm, die Stadt zu verlassen. Doch die Schrift übt eine geheimnisvolle Anziehungskraft auf ihn aus, und so lässt sich Leo auf das Rätsel hinter diesem Spiel aus Zeichen, Anzeichen und Vermutungen ein. Simon Sailers erzählerische Hommage an Kafka und Eco ist eine moderne Schauergeschichte und eine abenteuerliche Reise durch die Welt der Sprache und Zeichen.
Autorenportrait
Simon Sailer wurde 1984 in Wien geboren, wo er nach Aufenthalten in Berlin, Prag und Paris wieder lebt. Er studierte Philosophie in Wien und Paris sowie Art and Science an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Seit 2017 literarische Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. 2019 erschien sein Debütroman »Menschenfisch«. 2021 wurde er für seine Erzählung »Die Schrift« mit dem Clemens-Brentano-Preis ausgezeichnet.
Leseprobe
»Leo überlegte, ob er sich Verstärkung holen sollte, jemanden ins Vertrauen ziehen. Er wunderte sich, dass das Treffen so spät angesetzt war. So könnte er den ganzen Tag nutzen, um Vorkehrungen zu treffen. Vielleicht wurde er beobachtet und der Deal würde platzen, wenn er das Haus früher verließe als sonst. Leo überlegte, die Polizei einzuschalten, aber bislang war nichts Illegales geschehen. Außer es handelte sich tatsächlich um ein Angebot zum Verkauf eines gestohlenen Schriftstücks. Aber bewies der Brief das bereits?«