Erinnerungen kommen vor allem dann, wenn etwas Bekanntes sie in die Gegenwart holt. Bilder, Gerüche, Worte tauchen auf, gehen im Kopf spazieren, verdichten sich und lassen Vergangenes lebendig werden. Doch das menschliche Gedächtnis ist lückenhaft. An manches können, an anderes wollen wir uns nicht erinnern. Den Anspruch auf Wahrheit und Vollständigkeit vermögen Erinnerungen nicht zu erfüllen. Hans Söllner, Jahrgang 1938, hat seine Lebenserinnerungen aufgeschrieben. Neben Familie und Beruf haben Musik und Sport sein Leben geprägt und bereichern es bis heute. Die Begeisterung für das Zitherspiel begleitet ihn seit seiner Kindheit. Durch regelmäßige Auftritte in Gasthäusern und bei Veranstaltungen sowie durch sein Engagement in verschiedenen Sportvereinen ist er in seiner oberbayerischen Heimat bekannt und geschätzt. Hier beweist er sein erzählerisches Talent. Seine kurzen Geschichten mit bairischem Zungenschlag sind meist amüsant, manchmal erschütternd. Auch wenn Hans Söllner unaufgeregt, in einfachen Worten und mit Humor schildert, was ihm widerfahren ist, sollte man sich nicht täuschen lassen. Seine Texte gehen unter die Haut. Sabine Neumann