Beschreibung
Ein wenig wartet noch, nur wenig Tage, Minuten, Stunden. Was ist eine Stunde, Wenn man den Tod an ihrem Ende sieht, Die Sense auf der Knochenschulter wippen. Vielleicht ist nur im Tode einzig Ruhe, Doch ist das Sterben ewig fürchterlich. Wie hab ich's mir so schön gedacht zu ruhn, So sanft zu ruhn in weißer Fackel Schein, Im Katafalke in der bleichen Tracht. Nun seh ich nur die Würmer und den Tod, D a s m e i l e n l a n g e N i c h t s, das Nichtmehrsein, Die ganze Ewigkeit, den schwarzen Trichter, Der grundlos aufgähnt, drin man ewig ruht. Stumm, taub, blind. In seinem Fache jeder Wie in der Lade Frucht, die dörren soll Mit einem Täfelchen: Hier ruht in Gott Warum nicht in der Hölle die und der. Indes des Lebens tolles Tanzen dröhnt, Von oben auf der Särge bleiernes Dach, Daß weit sein froher Laut im kalten Reich Der Toten widerhallt. Du möchtest hoch. Dich aus der Erde graben, stemmst dich an. Umsonst, du kannst nicht hoch. Du liegst
Autorenportrait
Georg Heym (vollständiger Name: Georg Theodor Franz Artur Heym) (* 30. Oktober 1887 in Hirschberg, Schlesien; gestorben 16. Januar 1912 in Gatow) war ein deutscher Schriftsteller. Er gilt als einer der wichtigsten Lyriker des frühen literarischen Expressionismus.