Liebe Leserinnen und Leser,

der Bücherfrühling ist eingeleutet: die ersten von zahlreichen Buchneuerscheinungen liegen schon in unseren Buchhandlungen aus, täglich treffen neue Titel ein und eigentlich hätten wir alle gerne nun mindestens drei Wochen Urlaub, um all die tollen Romane, Sachbücher und Kinderbücher zu lesen. Aber zum Glück können wir auch viele Rezensionen lesen, uns mit den Kollegen austauschen und den Buch-Preisträgern lauschen, um für uns die beste Lektüre zu finden und anschließend Ihnen diese zu empfehlen. Ein großes Fragezeichen steht nun leider hinter der Eröffnung der Leipziger Buchmesse, die eigentlich vom 12.3.-15.3 stattfinden soll. Leipzig gilt als das Lesefest des Jahres, nicht nur Verleger, Buchhändler und Autoren bereiten sich seit Monaten darauf vor, alle Buchliebhaber haben sich diesen Termin rot markiert. Nun versuche ich meine Vorfreude zu unterdrücken und hoffe, dass noch eine Chance besteht. Und ein kleiner Trost: die spannenden Neuerscheinungen lese ich ansonsten auf meinem gemütlichen Sofa, z.B. das am letzten Donnerstag erschienene neue Buch von Lutz Seiler, Autor von `Kruso´: `Stern 111´. Es gab schon gestern und heute hervorragende Kritiken in der Süddeutschen Zeitung und in der Zeit.

Fest steht aber auf alle Fälle, dass übermorgen, also am Dienstag den 3.3.2020 um 19.30 Uhr Thomas Böhm, bekannt als Literaturagent und Moderator beim rbb, bei uns in der Tegeler Bücherstube aus seinem im letzten Herbst erschienenen Buch:

`Die Wunderkammer der deutschen Sprache´ liest, erzählt und moderiert.

Dieses Buch ist gefüllt mit Wortschönheiten, Kuriositäten, Alltagspoesie und Episoden der Sprachgeschichte.

Wer Thomas Böhm kennt weiß, dass ein vergnüglicher, interessanter und kurzweiliger Abend garantiert ist. Eintritt 8.- €, um Anmeldung wird gebeten, es sind noch freie Plätze vorhanden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 

Am 25.3.2020 um 19.30 Uhr liest in der Humboldt-Bibliothek Katja Oskamp aus ihrem großartigen Buch: `Marzahn mon amour´. Sehr zu empfehlen, diese amüsanten, grotesken und berührenden Kurzgeschichten aus dem Salon einer Fußpflegerin könnten auch überall in Berlin zugegen sein.

Und nun an dieser Stelle zu unseren eigenen Taschenbuchtipps:

1. Herman Koch: Der Graben, Kiepenheuer Verlag 11.-€

Es läuft nicht gut für Robert Walter, den beliebten und volksnahen Bürgermeister von Amsterdam. Seiner Frau unterstellt er eine Affäre mit seinem sterbenslangweiligen Konkurrenten und dann planen seine alten Eltern auch noch glücklich und selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden. Als wenn das noch nicht genug wäre, fördert ein Journalist Brisantes aus seiner Vergangenheit zutage. Probleme über Probleme, oder ist doch alles halb so schlimm?

Eine Lesevergnügen der ungewöhnlichen Art mit einer Extraportion bissigen Humors.

Gelesen und empfohlen von Marianne Bloeck

2. Johan Bargum: Nachsommer, DuMont Verlag 10.-€

Ein Sommerhaus in Finnland: Am Sterbebett der Mutter treffen die zwei ungleichen Brüder Carl und Olof aufeinander. Es ist ein Wiedersehen nach langer Zeit und unschönen Erinnerungen aneinander. Die Atmosphäre ist einerseits angespannt, aber auch sehr melancholisch. Falsche Entscheidungen, verpasste Chancen und die Ungerechtigkeit der Mutter ihnen gegenüber werden von den Brüdern überdacht.

Auf nur 140 Seiten gelingt es dem Autor, die Familiengeschichte sehr intensiv zu schildern, in einem prägnanten Stil.

Gelesen und empfohlen von Christiane Schulz-Rother

3. Lucy Foley: Neuschnee, Penguin Verlag 15.-€

Neun langjährige Freunde verbringen Silvester auf einem idyllischen, abgelegenen Chalet in den schottischen Highlands. Während ihre Silvesterparty durch zu viel Alkohol und perfide Psychospielchen völlig aus dem Ruder läuft, werden sie von einem schweren Schneesturm überrascht und von der Außenwelt abgeschnitten. Als dann eine grausam zugerichtete Leiche auftaucht, wird allen bewusst: Der Mörder ist mitten unter ihnen!

Großer Nervenkitzel, unerwartete Wendungen und kluger Plot! Ein beklemmend guter Psychothriller.
Gelesen und empfohlen von Sabine Langenbach

4. Jessica Brody: Eine Woche voller Montage, cbt Verlag 9,99 €

Montag morgen: Ellie hat sich mit ihrem Freund gestritten, will sich entschuldigen und freut sich auf den Abend auf dem Jahrmarkt. Dort wird alles romantisch sein und wieder gut werden. Aber nein, Tristan trennt sich von ihr. Sie weint sich in den Schlaf. Und wacht wieder am Montagmorgen auf und ergreift ihre zweite Chance. Und noch ein Montag ... Dabei lernt sie Familie und Freunde sehr viel besser kennen und muss einige Wahrheiten schlucken bevor die Welt wieder normal und doch ganz anders wird. Und natürlich, wer würde die Chance nicht nutzen seinen ungeliebten Mitschülern die Wahrheit zu sagen oder, da es ja folgenlos ist, einige kindische Streiche zu planen.

Ein schön geschriebener Roman für alle ab 12, voller Witz und Spannung, sehr unterhaltsam.

Gelesen und empfohlen von Lutz Gauer

Freuen Sie sich nun auf einen tollen jahreszeitlichen Frühling und auf einen spannenden Bücherfrühling,

wir freuen uns auf Ihren nächsten Besuch!

Herzliche Grüße

Ihre Christiane Schulz-Rother und das gesamte Bücherteam