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Eselsohren

Essays zur Literatur

Erschienen am 13.03.2024, 1. Auflage 2024
32,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783038500971
Sprache: Deutsch
Umfang: 240 S.
Format (T/L/B): 2 x 21.5 x 14.2 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Fur seine verschiedenen Gedichtbände, die seit 1993 erschienen sind, hat Norbert Hummelt grosse Anerkennung erfahren; so erhielt er 2018 mit dem Hölty-Preis die am höchsten dotierte Auszeichnung fur lyrisches Schaffen im deutschsprachigen Raum. Ein Jahr zuvor konnte man ihn auch als versierten Prosa-Autor kennenlernen, als seine Reise texte 'Der Atlas der Erinnerung' bei NIMBUS gesammelt er schienen. Nun durfen wir ihn auch als Essayisten vorstellen, der sich seit vielen Jahren an verstreuten Orten zu Literatur und Kunst geäußert hat - vornehmlich zur Lyrik, seiner ureigenen Domäne. Die Texte offenbaren, aus welch breitem Bildungsfundus Hummelt fur sein Schaffen schöpft; die Essays reichen zuruck bis zur Barockliteratur, haben einen Schwerpunkt in der Romantik, kreisen mehrfach um Stefan George und Gottfried Benn, durchstreifen die Nachkriegsgefilde der Gruppe 47 mit Gunter Eich und anderen, widmen sich Jurgen Becker, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker oder schildern Thomas Kling aus naher Zeitgenossenschaft. Es ist eine sehr intime Herangehensweise, deren Zeuge man hier wird. Das Ziel von Hummelts Beschäftigung mit 'seinen' Autoren ist nicht die Gelehrsamkeit, sondern die Intensität des Lesens, die Vertiefung und neugierige Durchdringung ihrer Welt, ihrer Sprache, ihrer Form. Der Titel des Buches sagt es schon: Hier macht einer Eselsohren in die Buchseiten - vor Begeisterung, aus Angeruhrtheit, als Markierung und Gedächtnishilfe, um die Texte wieder und wieder lesen und ergrunden zu können. Ziel all dessen ist folgerichtig kein neuer Kanon, was man als Vorzeigewissen kennen musse - im Gegenteil. Hummelt interessiert dies nicht im mindesten - wohl aber, welche Wirkungskräfte z.B. die Lieder eines Udo Lindenberg ausmachen. Zugleich ist er nicht von vornherein ablehnend, wo ein hoher Ton angestrebt wird, schaut aber ohne voreilige Ehrerbietung hin. Die Lyrik erlebe derzeit eine Renaissance, heisst es vielerorts. Angesichts der Dominanz des Klischees in der öffentlichen Rede, mag dies eine Hoffnung darstellen: Dass der Moment der wahren Empfindung in Form einer unerwarteten, formbewussten Sprache zum Ausdruck komme. Hummelts essayistischen Erkundungen legen dazu begluckende Traditionen frei.

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