Beschreibung
Wie tief hinab reicht das Erinnern?
1962 erschien erstmals »Das Judenauto«. Jener Erzählzyklus, der zum erfolgreichsten Buch Franz Fühmanns werden sollte. »Ich hatte Erfahrungen, existentielle Erfahrungen ..., die ich mitteilen wollte.« In 14 Kapiteln widmet sich Fühmann Ereignissen, in denen sich die Brüche und Abgründe in der deutschen und damit
europäischen Geschichte der Jahre 1931 bis 1949 widerspiegeln. »Reportagen durch die Zeit« nannte er seine Erzählungen. Ziel war es, »eine Figur von unten zu zeigen; wie sieht sie sogenannte historische Ereignisse. Wie schaut es zum Beispiel im Alltag aus, wenn ein Weltkrieg ausbricht«. Fühmann erzählt mitreißend, bedrückend, anschaulich. Etwa wie sich Menschen freiwillig in eine Scheinwelt begeben, in der Fakten nur dann stimmen, wenn sie einem passen, eine Scheinwelt, durch die viele offenen, aber oft nicht sehenden Auges in den Untergang marschieren. Ein beklemmend aktuelles Buch.
Autorenportrait
Franz Fühmann, 1922 in Rochlitz an der Iser (Rokytnice nad Jizerou) geboren, schrieb Erzählungen, Essays, Gedichte, Kinderbücher und verfasste zahlreiche Nachdichtungen. Zu den vielfachen Auszeichnungen seines Schaffens zählen der "Heinrich Mann Preis" sowie in letzter Zeit mehrfach "Die besten 7" (für die Neuausgabe der Märchen auf Bestellung) und der "Luchs" (für die Neuausgabe des Märchens Anna, genannt Humpelhexe). Franz Fühmann starb 1984 in Berlin. Sein Werk erscheint im Hinstorff Verlag.
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