Beschreibung
Im verborgenen gereifte Charakterminiaturen aus dem Nachlaß: ''Veza Canettis Werk ist in der Tat ein reicher Fund.'' (Alexander Bartl in der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'')
Egal ob sie von Marie erzählt, dem Mädchen mit dem krummen Rücken, die den Hut immer weit in den Nacken schiebt, weil sie ihren Buckel verstecken will, vom jungen Dichter, der einen Tag lang im Fundbüro arbeitet und gleich in eine tragikomische Liebesgeschichte gerät, vom Millionär, der unter der Fuchtel seiner Frau gestohlene Krawatten ins Kaufhaus zurückbringen muß, oder vom Großmütterchen, dem die Bombardierung des eigenen Hauses über einer spannenden Kriminallektüre entgeht: Allein was in diesem Buch an kuriosen Figuren versammelt ist, darf als ''Fund'' gelten.
Zwölf Erzählungen und zwei Kurzdramen - die mutmaßlich letzten Manuskriptfunde aus den unterschiedlichsten Perioden ihres Lebens - zeigen Veza Canetti erneut als eine Meisterin des Dialogs und der Charakterisierung.
Autorenportrait
Veza Taubner-Calderon wurde am 21. November 1897 in Wien geboren. Anfang der 30er Jahre schrieb sie unter verschiedenen Pseudonymen Erzählungen über das Leben der kleinen Leute, die in der renommierten Wiener >Arbeiter-Zeitung<, dem Forum der literarischen Avantgarde, veröffentlicht wurden. 1934 heiratete sie Elias Canetti und starb am 1. Mai 1963 in London.